Absage wegen Anzeige: Sexueller Missbrauch im Club Puschkin?

Dresden - Schwere Vorwürfe gegen einen der beliebtesten Clubs der Stadt: Eigentlich sollte am Freitagabend eine Drum & Bass-Party die Dresdner Partymeute in den "Club Puschkin" ziehen. Doch Haupt-Act "Banana Bass Music" hat die Veranstaltung kurzfristig abgesagt. Der Grund: Gegen einen Mitarbeiter soll ermittelt werden.

Eigentlich sollte am Freitagabend eine Party im Club Puschkin stattfinden.
Eigentlich sollte am Freitagabend eine Party im Club Puschkin stattfinden.  © Ove Landgraf

"Angesichts der jüngsten Ereignisse sind und sehen wir uns nun verpflichtet, Stellung zu unserem Handeln und Vorhaben zu nehmen", eröffnen Banana Bass ihre Stellungnahme auf Instagram.

Das 2016 gegründete Drum & Bass-Label wollte zusammen mit dem Dresdner DJ-Kollektiv "Mollywood Crew" eine Party im Club Puschkin veranstalten - eigentlich. Denn dazu soll es nun nicht kommen.

"Obwohl wir bereits so viel Energie, Herzblut und Leidenschaft in dieses Event gesteckt haben, [...] sind [wir] uns einig: in diesen Gegebenheiten können wir kein sicheres Umfeld für unsere Gäste, DJs und Freunde schaffen", heißt es in dem Post weiter.

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Das Label wolle "euch nicht einer solchen Gefahr aussetzen".

Ernste Vorwürfe gegen den Club

Schwere Worte! Banana Bass sei "von mehreren Seiten zu Ohren gekommen", dass wohl gegen einen Mitarbeiter des Puschkins ermittelt wird.

Wie TAG24 von einem der DJs, die heute Abend auflegen sollten, erfuhr, geht es um nichts Geringeres als sexuellen Missbrauch.

Das Label wollte sich aber zu ihren heftigen Anschuldigungen auf Nachfrage nicht äußern.

Auch Mollywood erklärten sich via Instagram-Post. Die DJs sprechen darin von einer brodelnden "Gerüchte-Küche". Sie können sich demnach "leider" noch nicht auf "eindeutige [...] Fakten stützen", wollen sich aber schon mal vorab vom Club "distanzieren".

Der Club Puschkin wollte sich auch nach mehrfachen Kontakt mit TAG24 nicht dazu äußern.

Die Polizei darf sich grundsätzlich nicht zu "personengebundenen Vorwürfen" äußern, wie ein Sprecher der Dresdner Beamten bestätigte.

Es bleibt also abzuwarten, ob sich die krassen Vorwürfe erhärten. Label und Kollektiv wollen im Kontakt mit Geschäftsführer Gunther Rehlig stehen, der neben dem Puschkin die "Tante Ju" betreibt. Für Rehlig dürfte das also ein extralanges Wochenende werden.

Titelfoto: Ove Landgraf

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