Dort wurden 200 Kinder umgebracht: "Judenlager Hellerberg" Gedenktafel geschändet

Dresden - Vandalen beschmierten die Gedenktafel des "Judenlagers Hellerberg". Am Montag entdeckte ein Zeuge aus dem Bus heraus, dass auf die Tafel an der Radeburger Straße jemand in der Größe von einem halben Meter "Wiedereröffnung" mit schwarzem Edding geschmiert hatte. "Der Staatsschutz der Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung", so Polizeisprecher Stefan Grohme (42).

Die beschmierte Gedenktafel des "Judenlagers Hellerberg".
Die beschmierte Gedenktafel des "Judenlagers Hellerberg".  © Norbert Neumann

Das Lager, das in diesem Bereich angesiedelt war, diente von November 1942 bis März 1943 als Unterbringung für die bei Zeiss Ikon zwangsarbeitenden Juden Dresdens.

Alle Lagerinsassen wurden Anfang März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert. Nachweislich überlebten nur zehn der 293 Gefangenen den Holocaust.

Von Mai 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Lager unter dem Namen "Lager Kiesgrube" als Entbindungslager für Kinder von Zwangsarbeiterinnen aus dem Osten weitergenutzt.

Mehr als 200 Kleinkinder verstarben in dieser Zeit hier an bewusster Mangelversorgung.

Titelfoto: Norbert Neumann

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