Dresden - Ein 55-jähriger Systemadministrator soll massenhaft Daten von hunderttausenden Wahlberechtigten kopiert haben. Nun wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt.
Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft Dresden arbeitete der Mann im Eigenbetrieb unter anderem für das Dresdner Bürgeramt.
Er soll im Zeitraum von Mai 2024 bis Oktober 2024 unbefugt private Speichermedien an dienstliche IT-Technik angeschlossen und dabei insgesamt circa 270.000 Dateien transferiert haben - darunter auch personenbezogene Daten von 430.000 wahlberechtigten Bürgern.
Die Stadt Dresden erstattete Anzeige gegen den Mann. Der Beschuldigte versicherte jedoch gegenüber den Ermittlern, die Daten niemals außerdienstlich verwendet und zu keiner Zeit Dritten überlassen zu haben.
Auch habe er laut Staatsanwaltschaft keine weiteren Kopien erstellt. Der Mann begründete sein Handeln mit einer stressbedingten Fehlleistung, die er nicht näher erklären könne.
Die Daten habe er zwischenzeitlich bereits vernichtet gehabt.
Verfahren gegen Systemadministrator in Dresden eingestellt
Da die Angaben des 55-Jährigen nicht widerlegt werden konnten und die behauptete Löschung der Daten vollständig nachvollzogen werden konnte, wurde das Verfahren wegen Verdachts des Verstoßes gegen das sächsische Datenschutzdurchführungsgesetz eingestellt.
Die Erhebung einer Anklage kam somit nicht in Betracht. Der Fall wurde aber zur Prüfung möglicher Ordnungswidrigkeiten an den sächsischen Datenschutzbeauftragten abgegeben.