Fake-Anwaltsschreiben: Dresdner werden Opfer von Porno-Abzocke

Dresden - Achtung: Betrüger versuchen, mit einer neuen Abzockmasche Kasse zu machen! Dabei nutzen sie gezielt ein Thema aus, das viele Sachsen lieber im Verborgenen halten: Es geht um Erotikfilmchen der Internet-Pornoindustrie.

Erklärt die neue Betrugsmasche: Robert Kluttig (31), Leiter der Verbraucherzentrale in Dresden.
Erklärt die neue Betrugsmasche: Robert Kluttig (31), Leiter der Verbraucherzentrale in Dresden.  © Susanne Knebel-Scheffler

So erhielten jüngst auch mehrere Dresdner Post von einer angeblichen Berliner Anwaltskanzlei namens "Duvenhoff, Lombardi & Cie".

Die falschen Anwälte werfen in dem achtseitigen Schreiben den Betroffenen vor, eine Urheberrechtsverletzung begangen zu haben: So hätten die Verbraucher angeblich einen Erotikfilm mit dem Titel "My Daddy Secret" unrechtmäßig zum Download angeboten.

Als Belege werden vermeintliche Verbindungsdaten, IP-Adresse und Zeitpunkt angeführt. Die Gauner fordern die Abgabe einer Unterlassungserklärung und die Zahlung eines Schadensersatzes in Höhe von 767,60 Euro.

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"Ganz gezielt wird bei der aktuellen Masche darauf spekuliert, dass die Menschen aus Scham oder Bloßstellung vor der Familie die Zahlung auf den Weg bringen", erklärt Robert Kluttig (31), Leiter der Verbraucherzentrale in Dresden.

Obwohl der Brief auf den ersten Blick seriös wirkt, sollten ihn Empfänger ignorieren. Laut den Verbraucherschützern gibt es die genannte Kanzlei gar nicht unter der im Schreiben genannten Adresse.

Gauner versuchen, mit Erotikfilmen Kasse zu machen.
Gauner versuchen, mit Erotikfilmen Kasse zu machen.  © 123RF/dmitrimaruta

Weiteres Abzock-Indiz: Das Geld soll ins Ausland überwiesen werden.

Wer dieses oder ein ähnliches Schreiben erhalten hat und eine rechtliche Einschätzung wünscht, wird bei der Verbraucherzentrale unabhängig beraten. Terminbuchungen sind online unter: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/terminvereinbarung oder telefonisch unter 0341-696 29 29 möglich.

Laut Kriminalitätsstatistik steigen die Cybercrime-Straftaten weiter an. So gab es im letzten Jahr etwa in Dresden 785 erfasste Fälle. Im Jahr 2021 waren es 700 gewesen, der Anstieg beträgt also über zwölf Prozent.

Im gesamten Freistaat stiegen die Cybercrime-Straftaten von 3325 in 2021 auf 3457 im letzten Jahr an.

Mit dem "Tatmittel Internet" und/oder IT-Geräten wurden 2022 mehr als 13000 Straftaten registriert. Das entspricht dem Vorjahresniveau.

Dabei nahmen die Erpressungs-Fälle stark zu: Von 93 Straftaten in 2021 auf 203 Fälle im letzten Jahr.

Titelfoto: 123RF/dmitrimaruta

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