Mit Pauken und Trompeten verurteilt: Blasmusiker bestellte sich Instrumente, zahlte aber nie

Dresden - Mit ausufernder Kriminalität fiel die sächsische Blasmusik-Szene bislang weniger auf, doch nun wurde der Posaunist Darius M. (38) zu anderthalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Unter anderem hatte er wertvolle Posaunen bestellt, aber nie bezahlt.

Darius M. (38) wurde zu anderthalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
Darius M. (38) wurde zu anderthalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.  © Peter Schulze

Darius M. bläst nicht nur hobbymäßig: Er leitet mehrere Posaunen-Chöre und Orchester, gibt Unterricht, auch im Polizeiorchester spielte er bereits.

Mit dem Gesetz ist er vorher noch nie Konflikt gekommen. Doch in der Corona-Zeit geriet er ins Visier der Ermittler: Eine Posaune für 7027 Euro und eine für 5531 Euro bestellte er zwischen 2020 und 2021, bezahlt wurde nie.

Am 17. März 2021 schrieb er außerdem eine Mail an einen Instrumentenhändler, wollte zum Probieren eine Posaune für 7490 Euro. Nach der vereinbarten Zeit bekam der Händler weder Geld noch Instrument zurück.

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Zudem wirft die Staatsanwaltschaft Darius M. dasselbe Spiel mit "Herr der Ringe"-Bettwäsche, einer Disney-Teekanne aus dem Trickfilm "Die Schöne und das Biest" und einem Massagestuhl vor. Gesamtschaden: rund 22.700 Euro.

Darius M. gab an, dass seine Pakete nicht angekommen seien

Darius M. (38) bestellte mehrere Blasinstrumente, bezahlte sie jedoch nie. (Symbolbild)
Darius M. (38) bestellte mehrere Blasinstrumente, bezahlte sie jedoch nie. (Symbolbild)  © 123f/mackoflower

Die Bestellungen räumt der in Dresden lebende Musiker allesamt ein, aber angekommen seien sie nie. In seinem Haus wären öfter Pakete nicht angekommen, meint er.

Sein Pech: Das Gericht hatte den Großteil seiner Nachbarschaft geladen, keiner bestätigte, dass Pakete abhandengekommen wären. Auch die jeweiligen Zusteller gaben an, die Lieferungen ordnungsgemäß abgegeben und nicht einfach in den Flur gelegt zu haben.

Angezeigt wurde die Sache durch die Post, die für einige der Lieferungen Schadensersatz an die geprellten Händler zahlen musste. Die verschwundenen Instrumente konnten jedoch nicht gefunden werden, dafür aber 12.800 Euro Bargeld.

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Für das Gericht zu viele Zufälle. Da das Verfahren aber schon seit mehreren Jahren läuft, gelten zwei Monate der Strafe bereits als verbüßt.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze, 123f/mackoflower

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