Vandalin macht sich am Gemächt des Elbufer-Bogenschützen zu schaffen

Dresden - Vandalismus oder Wertschätzung? In der Nacht zu Mittwoch hat sich jemand zwischen den Beinen des überlebensgroßen Bogenschützen am Dresdner Elbufer zu schaffen gemacht. Der Lümmel des Schützen schimmert blau!

Blau hervorgehoben wurde der Intimbereich des Bogenschützen.
Blau hervorgehoben wurde der Intimbereich des Bogenschützen.  © Holm Helis

Der eigentlich entblößte Schambereich der Plastik von Ernst Moritz Geyger (1861-1941), die 1902 ans Elbufer gestellt worden ist, wirkt nun deutlich hervorgehoben. Farbpunkte deuten Schamhaar an, Penis und Hoden sind in Farbe gehüllt. Die Technik nennt sich Zeigen durch Verstecken.

Daher kann es kaum das Werk eines prüden Spießers sein, der die Elbtaler Lebens- und Liebeslust nicht ertragen hat. Auch mutwillige Sachbeschädigung scheint ausgeschlossen, weil mit Präzision gearbeitet worden ist.

Viel eher scheint es sich um die Arbeit einer Liebhaberin von in Bronze gegossenen, männlichen Geschlechtsteilen zu handeln. Denn auf der Sandsteinmauer unterhalb des Schützen findet sich eine Signatur in eben jener Farbe: Gesucht wird nun eine Frau namens "Wanda Lismus".

Die Polizei wertet den Farbanschlag als "gemeinschädliche Sachbeschädigung" und ermittelt. Die Stadt will das Gemächt des Denkmals am Montag reinigen lassen. Von einer Anzeige wird abgesehen (kein staatsfeindliches Symbol).

Titelfoto: Holm Helis

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