Verärgerung wegen langer Wartezeit auf Medikament: Häftling zündet Zelle in JVA Dresden an
Dresden - Nach dem Zellenbrand in der JVA Dresden im November letzten Jahres hat die Staatsanwaltschaft Dresden nun Anklage gegen einen 56-jährigen Türken erhoben.
In dem Dresdner Gefängnis am Hammerweg kam es am 8. November 2021 zu einem Feuerwehreinsatz, nachdem eine Zelle plötzlich in Flammen stand.
Knapp ein Jahr später hat die Dresdner Staatsanwaltschaft nun Anklage gegen den Tatverdächtigen erhoben.
Einem 56-jährigen Türken wird vorgeworfen, mit Hilfe von Zeitungspapier und Unrat eine offene Flamme in seinem Haftraum entfacht zu haben.
Das Feuer griff auf die Tür der Nasszelle über und breitete sich dort aus, bis es dem Personal der Justizvollzugsanstalt gelang, den Brand mit Wasser und einem Feuerlöscher zu löschen.
Die Zelle konnte mehrere Wochen lang nicht genutzt werden. Es entstand ein Sachschaden von über 5000 Euro.
Der Beschuldigte ist bereits erheblich vorbestraft. Aktuell verbüßt er eine Strafhaft wegen eines anderen Delikts. Er hat die Tat im Wesentlichen gestanden und angegeben, aus Verärgerung über die lange Wartezeit auf ein beantragtes medizinisches Hilfsmittel gehandelt zu haben.
Amtsgericht Dresden wird Termin zur Hauptverhandlung festlegen
Das Amtsgericht Dresden wird als Nächstes nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden.
Danach wird das Amtsgericht einen Termin zur Hauptverhandlung festlegen.
Titelfoto: Roland Halkasch