Das Ende für die Schwimmhalle Prohlis ist nah
Dresden - Tschüss, alte Plansch-Halle! Nach 33 Jahren Betrieb schloss die Schwimmhalle Prohlis mit Beginn der Sommerferien für immer. Zwei Tage lang wurde das Wasser abgelassen, jetzt wird ausgeräumt. Ende des Jahres rücken die Bagger an. Ein letzter Blick in die 1988 geöffnete Halle.
"Seit dem 2. April 1989 ..."
Die Antwort auf die Frage, wie lange sie schon im Prohliser Bad arbeitet, kommt bei Kirsten Gocht wie aus der Pistole geschossen.
Fast die komplette Zeit war die gelernte Köchin die gute Seele an der Kasse - jetzt werden Umzugskartons gepackt. "Es war immer sehr gut besucht, die Gäste standen die Einfahrt raus. Mein Herz blutet, alles andere wäre gelogen. Aber natürlich freue ich mich auch auf das Neue."
Uwe Brosselt ist als "Komplexleiter Prohlis" bei der Bäder GmbH sowohl für das alte Schwimmbad als auch für das neue Kombibad zuständig, wechselt mehrfach täglich zwischen beiden Hallen.
Alles, was noch verwendet werden kann, wird aktuell in das neue Bad geschafft.
Ein erster wichtiger Schlussstrich wurde dennoch bereits gezogen.
Das Wasser in der Schwimmhalle Prohlis wurde bereits abgelassen
Mit Beginn der Sommerferien zog Brosselt in der alten Schwimmhalle den sprichwörtlichen Stöpsel. Zwei Tage später waren beide Becken leer, mittlerweile befindet sich in den Anlagen kein Wasser mehr.
Noch steht jedoch der alte Wasserrutsch-Elefant, auf dem einst die Kinder ins kleine Becken plumpsten, in der Halle. Wie konkret es damit weitergeht, ist noch offen. Auch das die Halle prägende Wandbild kann theoretisch abgerissen werden, der Denkmalschutz gab seine Zustimmung. Allerdings will das "Netzwerk Ostmoderne" vorher nochmals die alte Halle mit einer Fotodokumentation würdigen.
Die Galgenfrist ist jedoch kurz: Sobald das neue Kombibad öffnet, wird die alte Prohliser Schwimmhalle zuerst entkernt und dann abgerissen.
Auf der Fläche entstehen Parkplätze für das neue Bad.
Hier wächst das neue Kombibad Prohlis
Seit Anfang 2019 baut die Bäder GmbH am Kombibad Prohlis.
Für über 21 Millionen Euro entsteht ein komplett neues Frei- und Hallenbad samt Rutschen und Springerbereich mit 5-Meter-Turm. Im Herbst soll die neue Halle öffnen.
Trotz Corona liegt der Neubau im Plan. Aktuell wird noch gefliest, das Kassensystem installiert. Anfang letzter Woche wurden in den Becken Färbetests durchgeführt.
Der Farbstoff musste sich innerhalb von 15 Minuten komplett verteilen. So wird sichergestellt, dass künftig die Wasseraufbereitung, beispielsweise mit Chlor, einwandfrei funktioniert. Den Test bestand das neue Bad problemlos, nach acht Minuten waren die Becken "grün".
Demnächst startet der Probebetrieb. Am exakten Öffnungstermin samt Prominenz wird noch getüftelt.
Titelfoto: Ronald Bonss