Dieser Polizist rettete zwei betrunkene Teenager vorm Ertrinken in der Elbe

Dresden - Er ist ein Held! Polizeikommissar Tom Tschernich (25) rettete in der Nacht zum Dienstag zwei Mädchen (15,17) vor dem Ertrinken in der Elbe!

Polizeikommissar Tom Tschernich (25) rettete die beiden Mädchen vor dem Ertrinken.
Polizeikommissar Tom Tschernich (25) rettete die beiden Mädchen vor dem Ertrinken.  © Thomas Türpe

Es waren dramatische Momente, in denen jede Sekunde zählt. "Irgendwer muss die dort herausholen", sagte sich Tschernich, als er und seine Kollegin nach einiger Suche Schreie aus der Elbe orten konnten und eine Person in der Flussmitte treiben sahen.

Gegen 1.53 Uhr waren sie alarmiert worden: Jemand hatte Hilferufe gehört. Tom Tschernich und eine Kollegin waren im Streifenwagen gerade in Höhe des Hotels Bellevue und somit 30 Sekunden später als erste von sieben Polizisten vor Ort. Der Polizist zögerte nicht, zog sich in Windeseile bis auf Unterhose und Socken aus - dann stürzte er sich ins Wasser.

Knapp 50 Meter vor der Marienbrücke im Sog der Fahrrinne ergriff er das erste Mädchen. "Ich habe es mir unter den linken Arm geklemmt und merkte beim Schwimmen: Da ist noch eine zweite Person!"

Mädchen waren betrunken

Einen knappen Kilometer waren die Teenager (15, 17) zwischen der Augustus- und der Marienbrücke in der Elbe getrieben.
Einen knappen Kilometer waren die Teenager (15, 17) zwischen der Augustus- und der Marienbrücke in der Elbe getrieben.  © Thomas Türpe

Vermutlich im allerletzten Moment rettete er auch noch das zweite Mädchen, nachdem er das erste so schnell wie möglich an Land gebracht hatte. Beide Teenager kamen ins Krankenhaus. Sie waren zwar bei Bewusstsein, hatten aber viel Wasser geschluckt und waren geschwächt.

Später kam raus: Im Alkoholrausch (1,2 und 1,5 Promille) waren die Mädchen mit Kleidung an der Augustusbrücke (Neustädter Seite) ins Wasser gegangen und in die Strömung gezogen worden. Warum sie das taten - noch unklar.

Tom Tschernich, der anschließend nur kurz unter die Dusche sprang und dann seine Schicht bis 6 Uhr morgens zu Ende durchzog, sagt über die doppelte Rettung: "Es ist ein schönes Gefühl und ich bin auch ein bisschen stolz."

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Einen Rettungsschwimmerschein hat der mutige Polizist übrigens nicht. Dass er selbst in Lebensgefahr hätte geraten können, war für ihn kein Thema: "Daran habe ich gar nicht gedacht."

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe

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