Betrunken im Trennungsschmerz: Landwirt raste Frau in den Tod

Dippoldiswalde - Sie liefen Hand in Hand nachts durchs Dorf heim. Cornelia (57) und Frank P. (60) aus Reichstädt (Dippoldiswade) kamen von einer Feier. Plötzlich wurde die Ehefrau von einem Passat erfasst, fast 30 Meter weit geschleudert. Ihr Körper schlug auf der Straße auf. Cornelia P. war sofort tot. Unfallfahrer Matthias Z. (55) musste sich Am Mittwoch am Amtsgericht Dippoldiswalde verantworten.

Matthias Z. (55) wurde am Amtsgericht Dippoldiswalde verurteilt.
Matthias Z. (55) wurde am Amtsgericht Dippoldiswalde verurteilt.  © Ove Landgraf

"Ich kann mir nicht erklären, warum ich ins Auto stieg", sagte der Landwirt, der bisher nicht mal einen Eintrag im Verkehrsregister hatte. 

Er bedauere den "fürchterlichen Unfall mit den verheerenden Folgen sehr". An dem Abend hatte sich seine langjährige Freundin von ihm getrennt. 

"Sie kam von Arbeit, sagte mir, dass sie geht. Es traf mich wie ein Schlag. Dann fuhr sie zu sich heim."

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Er habe dann Bier, Absinth und Kräuterlikör getrunken. 

"Und ich weiß auch noch, dass ich sie anrief und wir ausmachten, am nächsten Tag noch mal zu reden. Ich hatte ja schon viel zu viel getrunken. Warum ich dann irgendwann doch fuhr, weiß ich nicht." 

Er habe auch keinerlei Erinnerungen an einen Unfall. Das bestätigten Polizisten, die Matthias vor Ort erlebten. Er habe nichts von dem Ausmaß realisiert.

Angeklagter fuhr mit zwei Promille durch die Nacht

Der Passat wurde nach dem Unfall sofort vom Gutachter inspiziert.
Der Passat wurde nach dem Unfall sofort vom Gutachter inspiziert.  © Marko Förster

Laut Anklage fuhr Matthias mit zwei Promille zur Ex in den Nachbarort, drehte unverrichteter Dinge wieder ab und heim. 

Am Straßenrand lief das Ehepaar. Laut Gutachter auf der falschen Straßenseite und nebeneinander. 

Cornelia P., die eine gut sichtbare gelbe Jacke trug, befand sich nach den Berechnungen 75 Zentimeter auf der Fahrbahn, als sie vom Passat erfasst wurde. 

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Dennoch: Wäre Matthias Z. nüchtern gewesen, hätte der Unfall vermieden werden können, wäre die Frau heute noch am Leben.

Das Amtsgericht verurteilte den Landwirt zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Titelfoto: Marko Förster

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