Nach 14 Jahren: Jazztage sind zurück bei den Filmnächten

Dresden - Immer mal wieder waren die Jazztage Dresden in den zurückliegenden Jahren in sommerlichen Biergärten aktiv, nun weitet man das Open-Air-Programm aus. Eine Kooperation mit den Filmnächten am Elbufer ist am Entstehen.

Auf dem Filmnächte-Gelände vor der Altstadt-Kulisse: Kilian Forster (55, v.r.), Matthias Pfitzner (56) und Elio Rodriguez Luis (60) von Cuba Percussion.
Auf dem Filmnächte-Gelände vor der Altstadt-Kulisse: Kilian Forster (55, v.r.), Matthias Pfitzner (56) und Elio Rodriguez Luis (60) von Cuba Percussion.  © Eric Münch

"Classic meets Cuba" ist das Programm des ersten gemeinsamen Konzerts am 14. Juli auf der Filmnächte-Bühne. Protagonisten sind die Klazz Brothers & Cuba Percussion, die Crossover-Gruppe des Jazztage-Intendanten Kilian Forster (55).

Hinzu kommen Gaststars wie der australische Trompeter James Morrison, der deutsche Gitarrist Joscho Stephan und die kubanische Sängerin Olvido Ruiz "Zha Zha", außerdem European Bigband und Dresden Bigband.

"Bis jetzt zählen wir 80 Mitwirkende, doch wollen wir es auf 300 bringen", so Forster. Zu verstehen ist das als Aufruf an Dresdner Blasmusiker, die an einem Programmteil mitwirken dürfen, der als "Freiheit schöner Götterfunken" ausgewiesen ist.

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Nach Vorbild des von Leonard Bernstein geleiteten Konzerts anlässlich des Falls der Mauer Weihnachten 1989 in Berlin, für das der Dirigent den originalen Begriff "Freude" durch "Freiheit" ersetzte, soll in Teilen Beethovens Neunte intoniert werden, nicht klassisch, stattdessen in Rhythmen der lateinamerikanischen Musik, als da sind Salsa, Bolero und andere Stile - die auch weiteren Kompositionen der klassischen Literatur das musikalische Gepräge geben sollen.

Das Konzert ist der Beginn einer neuen Zusammenarbeit zwischen Jazztagen und Filmnächten.

Veranstalter: Jazztage sind in großer finanzieller Not - es geht um die Existenz!

Kann eine neue Kooperation mit den Filmnächten die Jazztage noch retten?
Kann eine neue Kooperation mit den Filmnächten die Jazztage noch retten?  © PR/Toni Kretschmer

2009 hatten die Jazztage zuletzt beim Festival aufgespielt. "Das Konzert soll für die Filmnächte Start sein, künftig weitere Jazzabende zu machen", sagt Co-Geschäftsführer Matthias Pfitzner (56). Das Festival sei "Roland Kaiser, aber nicht nur", vielmehr setze man auf den musikalischen Genremix: "Wir wollen neben Schlager, Rock, Pop, Klassik und Familienkonzerten auch Jazz."

Für die Jazztage bahne die Zusammenarbeit den Weg in neue Veranstaltungsformen, so Intendant Forster. Grund dafür ist die akute Finanznot der Jazztage, die in der traditionellen Festivalform im Herbst bei Publikumsrückgang und Kostensteigerungen finanziell kaum noch zu stemmen seien. Der Jahrgang 2023 sei gesichert, der folgende aber stehe infrage, wenn der öffentliche Zuschuss nicht wachse.

Knapp 60.000 Euro kämen derzeit aus den Fördertöpfen von Stadt und Land, benötigt würden 250.000 Euro, rechnet Forster vor. Für die Jazztage geht es um die Existenz.

Titelfoto: Eric Münch

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