Novum bei den Jazztagen: Drei Konzerte zur selben Zeit am selben Ort

Dresden - Dichtes Menschengewimmel vor den Konzerten und danach, auch in der Pause: Jazztage-Besucher erlebten am Freitagabend ein Novum - drei Konzerte zur selben Zeit am selben Ort.

Tom Gaebel (48) zeigte sich gut in Form.
Tom Gaebel (48) zeigte sich gut in Form.  © Steffen Füssel

Ostra-Dome, Ostra-Studios, Ostra-Lounge sind unterschiedliche Räume in ein und demselben Gebäude.

Geht es nach der Größe des Veranstaltungsraumes, waren Tom Gaebel & His Orchestra der Hauptact des Abends, schließlich trat man im Dome auf.

Das Konzert nicht ausverkauft, aber recht gut besucht, spielte sich der Crooner an der Spitze seiner achtköpfigen Band durch die Alben seiner zwanzigjährigen Karriere, wobei er sich Ausflüge an Schlagzeug und Posaune gestattete.

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Gaebel ist kein Erneuerer des Jazz, er betreibt Traditionspflege auf hohem Niveau, überzeugend phrasierend, der Bariton wohlklingend, die Arrangements komplex, die Band kernig.

Parallel dazu musizierten der schwedische Pianist Martin Tingvall (49) und sein Trio das neue Programm "Birds" in den Studios, während in der ausverkauften Lounge Die Zöllner ihr neues Album "Portugal" vorstellten und allerlei weitere Titel spielten.

Jazztage Dresden sollen zum letzten Mal als geschlossenes Festival auftreten

Die Zöllner mit Frontmann Dirk Zöllner (61).
Die Zöllner mit Frontmann Dirk Zöllner (61).  © Steffen Füssel

Swing, zeitgenössischer Jazz, Rockmusik - führte das Konzept der Dreifachansetzung zu längeren Schlangen und Wartezeiten am Getränketresen als gewöhnlich, ging es gleichwohl auf, auch weil sich die Konzerte trotz teils erheblicher Lautstärke klanglich nicht ins Gehege kamen.

Währenddessen verdichtet sich die Aussicht, dass die Jazztage zum letzten Mal in der tradierten Gestalt eines geschlossenen Festivals stattfinden.

Der vor Festivalstart erhoffte Zuschauerrekord werde sich nach Lage der Dinge nicht einstellen, so Intendant Kilian Forster (55) am Rande der Konzerte zu TAG24.

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Umso geringer die Chance, das Finanzloch von 200.000 Euro zu schließen. Die Hoffnung liegt bis auf Weiteres auf einer erheblichen Steigerung der öffentlichen Zuschüsse und reger Beteiligung im Förderverein, dem Freundeskreis Jazztage Dresden e.V., für den der Intendant eifrig wirbt.

Einzelne Konzerte über das Jahr verteilt anstelle eines geschlossenen Festivals, dies ist sie wahrscheinlichste Zukunft für die Jazztage im kommenden Jahr. Mit zwei Konzerten - Al Di Meola am 4. März, Tina Tandler am 15. November, beides im Kulturpalast - ist man bereits im Vorverkauf.

Titelfoto: Steffen Füssel

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