Vor 30 Jahren gegründet: Moritzburg Festival startet in neuer Formation

Moritzburg - Sind zwar staatliche und städtische Bühnen wie immer in der Sommerpause, lässt sich von einem kulturellen Sommerloch in Dresden und Umgebung schon längst nicht mehr sprechen. Dass es so ist, liegt zum guten Teil am Moritzburg Festival, 1993 gegründet, das am Freitag, dem 4. August, beginnt und bis zum 20. August geht.

Eine Momentaufnahme vom Abschlusskonzert des Moritzburg Festivals auf der Nordterrasse des Schlosses vergangenes Jahr.
Eine Momentaufnahme vom Abschlusskonzert des Moritzburg Festivals auf der Nordterrasse des Schlosses vergangenes Jahr.  © Oliver Killig

30 Jahre, das bedeutet Jubiläum, doch gefeiert wird es nicht. Warum? Weil schon im vergangenen Jahr gefeiert wurde, nämlich das 30. Festival, der laufende Jahrgang markiert in der Zählung den 31. Festival-Durchlauf.

Musikerinnen und Musiker, die sich ohne Gage treffen, um Kammermusik zu proben und anschließend aufzuführen - nach Vorbild des US-amerikanischen Marlboro Festival entstand das Pendant in Moritzburg.

Am Anfang dabei der Mitbegründer und Künstlerische Leiter Jan Vogler (59), dessen Bruder, der Geiger und Mitbegründer Kai Vogler, sowie Mira Wang, Geigerin und Ehefrau Jan Voglers.

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Den Bratschisten Ulrich Eichenauer hinzugezählt, sind es aus der Urbesetzung diese vier, die auch im aktuellen Jahrgang aufspielen.

Man achte darauf, die Zusammensetzung jedes Jahr neu zu mischen, so Vogler: "Als Minimum die Hälfte der Teilnehmenden sind Jahr für Jahr neu beim Festival." In Verbindung mit den Stammkräften ergäben sich stets neue Formationen.

15 Konzerte und drei öffentliche Proben stehen auf dem Programm

Neben dem Schauplatz am Schloss Moritzburg finden Veranstaltungen in der Kirche Moritzburg, dem Schloss Proschwitz und dem Kulturpalast Dresden statt.
Neben dem Schauplatz am Schloss Moritzburg finden Veranstaltungen in der Kirche Moritzburg, dem Schloss Proschwitz und dem Kulturpalast Dresden statt.  © Sebastian Kahnert/dpa

Das Casting der Neulinge funktioniere ein bisschen so wie Pilzesammeln, erläutert der Künstlerische Leiter. Es ist keine vom Festival beauftragte Agentur, welche die Auswahl trifft, es ist im Wesentlichen Vogler selbst, der aus den mannigfaltigen Kontakten seines Berufsalltags auswählt.

Dabei ergeben sich manchmal Synergien zu den Dresdner Musikfestspielen, die er als Intendant leitet. Vogler: "Einige der Musikerinnen und Musiker dieses Jahr spielen bei Anne-Sophie Mutter." Die weltberühmte Geigerin war im Juni mit "Mutter's Virtuosi" bei den Musikfestspielen aufgetreten.

Fest ins Festivalgeschehen gehört seit vielen Jahren die Akademie, ein Ausbildungsprogramm für junge Musikerinnen und Musiker, die an Kammerkonzerten mitwirken und unter Leitung des Dirigenten Josep Caballé Domenech ein Orchesterkonzert erarbeiten (Aufführung am 19. August im Kulturpalast).

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15 Konzerte und drei öffentliche Proben stehen an. Um einen Tipp für Spätentschlossene gebeten, nennt Jan Vogler jene am 11. August, mit Schönbergs Streichtrio und Wagners Siegfried-Idyll, und am 13. August, mit Beethovens "Erzherzog"-Klaviertrio. Hörenswert, so Vogler, seien letztlich alle Konzerte.

Titelfoto: Oliver Killig

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