Letzte Vorstellung mit einem Hauch von Kästner: Volksoper-Finale mit Regisseur Gööck
Dresden - Romane über kleine Leute - Kultur für jedermann. Das eint den Schriftsteller Erich Kästner mit der Serkowitzer Volksoper.
Zum 125. Geburtstag des Autors lädt die freie Musiktheatertruppe vom 19. Juni bis 19. August zu elf Vorstellungen zum Stück "Kennst Du das Land, wo die Optionen blühn?" an die Zirkuswagen-Bühne in der Saloppe ein.
Mit dieser Produktion verabschiedet sich Wolf-Dieter Gööck (70) als Regisseur von der Serkowitzer Volksoper.
"Diese Saison sehe ich für mich als eine Art Ernte", schmunzelt Gööck, der die Volksoper 2011 mit Musiker Milko Kersten in Serkowitz gründete.
"Wir starteten mit einer Produktion, die wir für den Lausitzer Opernsommer in Cottbus auf die Beine gestellt hatten. Als für das Festival das Aus kam, inszenierten wir selbst in Dresden", erinnert sich Gööck.
Dem "Müllerbursch und Zauberflöte" folgte alljährlich ein neues Stück. Hochkarätig mit studierten Sängern und Musikern besetzt, mit spitzer Feder geschrieben, überraschend arrangiert. "Wir haben dem Publikum immer mehr zugemutet. Wir wollen Impulse geben, zum Nachdenken anregen, greifen Themen aus dem Hier und Heute auf."
Serkowitzer Volksoper soll laut Regisseur Gööck erschwinglich bleiben
Eine zweite Sache liegt ihm ebenso am Herzen: niederschwelliger Zugang zur Kultur. "Wenn nur Reiche in die Oper gehen können und den Armen das Fernsehen bleibt, dann wäre das eine zynische Polarisierung."
Fördergelder und Sponsoren sorgen dafür, dass die Tickets (ab 12 Euro) erschwinglich bleiben. Wer dazu beitragen will, kann beim Crowdfunding (99funken.de/serkowitzer-volksoper-2024) spenden - noch fehlen der Produktion 8000 Euro.
"Es ist uns wichtig, dass Künstler fair bezahlt werden. Dafür brauchen wir Hilfe", sagt Gööck. Er selbst hat schon weitere Pläne. "Ich habe ein neues Trio gegründet - Kö66. Da kann ich endlich wieder selbst singen ..."
Titelfoto: Eric Münch, PR/Robert Jentzsch