Diese 100-Millionen-Euro-Fabrik hat im Dresdner Norden eröffnet
Dresden - Die Jenoptik AG hat im Dresdner Norden offiziell ihre modernste Produktionsstätte weltweit eröffnet. Mitten im Herzen von Silicon Saxony und unweit der Chipgiganten reiht sich nun ein weiteres Hightech-Schwergewicht ein - mit einer klaren Botschaft: Deutschland bleibt relevant im globalen Technologie-Wettlauf.

Über 100 Millionen Euro hat Jenoptik in den Standort investiert - und damit rund 30 Millionen mehr als ursprünglich geplant. Eine Summe, die für das Unternehmen aus Jena groß ist, aber laut Vorstands-Chef Stefan Traeger (57) ein "wichtiges Bekenntnis zum Standort Deutschland, zu unseren Wurzeln und unserer Heimat" darstellt.
Für ihn ist klar: "Dresden ist das Zentrum der Halbleiterindustrie in Europa - auch wenn wir aus Thüringen mit ein bisschen Neid herüberschauen."
In gerade einmal 793 Tagen wurde die neue Fabrik aus dem Boden gestampft. 2000 Quadratmeter des Gebäudes sind hochreiner Produktionsbereich, ein sogenannter Reinraum.
Dort werden besonders empfindliche Bauteile unter strengsten Bedingungen gefertigt. Die ISO-Klasse 3 gehört zu den höchsten Reinheitsklassen für Reinräume. In einem Raum dieser Klasse dürfen pro Kubikmeter Luft höchstens 1000 Partikel mit einem Durchmesser von unter 0,1 Mikrometer vorhanden sein - das ist rund 1000-mal kleiner als der Durchmesser eines Haares.
Zum Vergleich: Normale Raumluft enthält mehrere Millionen Partikel pro Kubikmeter.

MP Kretschmer bei Eröffnung begeistert: "Jenoptik hat einen Donnerhall erzeugt!"

Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (wird am heutigen Mittwoch 50, CDU) zeigte sich begeistert: "Jenoptik hat in der Mikroelektronik einen Donnerhall erzeugt. Es ist eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte, die weltweit anerkannt ist."
Gleichzeitig betonte er, wie entscheidend technologische Spitzenleistung auch für andere Branchen sei: "Wenn wir hier nicht spitze sind, haben wir auch im Handwerk und in der Dienstleistung keine Chance."
Auch Dresdens OB Dirk Hilbert (53, FDP) hob die Bedeutung hervor: "Was hier in direkter Nachbarschaft entsteht, ist eines der großen Gravitationszentren der Wirtschaft."
Bereits knapp 100 Mitarbeiter fertigen in der neuen Hightech-Fabrik Mikrooptiken für die weltweite Chipindustrie.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig