Dresden - Kampf um Fachkräfte: Die Handwerkskammer Dresden sieht sich gegenüber der Industrie vor allem im Hinblick auf die boomende Mikrochip-Branche im Nachteil und pocht auf Chancengleichheit. Nicht nur beim Personal.
Die laufenden Industrie- und Chipansiedlungen im Raum Dresden veränderten die Wettbewerbsbedingungen grundlegend, heißt es in einem Positionspapier der Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden, das an die Staatsregierung, Landtagsabgeordnete, an Dresdens OB Hilbert sowie Dresdner Stadtratsfraktionen ging.
Sie "verschärfen zugleich den Wettbewerb um Fachkräfte, Flächen, Fördermittel und Ressourcen".
Der Boom macht laut dem Branchenverband Silicon Saxony in den nächsten Jahren allein 5000 zusätzliche Arbeitskräfte erforderlich.
Dazu kommt der demografische Wandel: Die gesamtdeutsche Bevölkerung, und damit auch die sächsische, schrumpft.
Staatsregierung setzt weiter auf Kräfte aus dem Ausland
Zum hohen Beschäftigungsniveau tragen jetzt schon ausländische sozialversicherungspflichtig Beschäftigte bei, so das Wirtschaftsministeriums (SMWA).
Und die Staatsregierung setzt weiter auf Kräfte aus dem Ausland: "Das SMWA unterstützt beispielsweise mit einem Zuschuss gezielt kleine und mittlere Unternehmen beim Einstieg ins internationale Recruiting", sagte Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD) anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Vereins "Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen".
Der Handwerkerschaft reicht das nicht.
"Generell muss die Politik endlich gleiche Wettbewerbsbedingungen herstellen und die Chancengleichheit zwischen Industrie sowie Mittelstand und Handwerk sichern", beharrt Handwerkspräsident Jörg Dittrich.