Haushalt weiter angespannt: 70 Millionen Euro fehlen in der Stadtkasse

Dresden - Die Stadt nahm im vergangenen Jahr rund 35 Millionen Euro mehr als geplant ein. Doch das Geld ist schon wieder "weg", um die steigenden Ausgaben in diesem Jahr zu decken. OB Dirk Hilbert (53, FDP) kündigte Stellenkürzungen an.

Klamme Rathaus-Kassen: Um zu sparen, sollen Stellen wegfallen.
Klamme Rathaus-Kassen: Um zu sparen, sollen Stellen wegfallen.  © Thomas Türpe

Trotz der ungeplanten Mehreinnahmen in 2024 (hauptsächlich aus gestiegenen Steuereinnahmen und Mittel-Zuweisungen des Freistaates oder Bundes) gab Dresden laut Jahresabschluss-Zahlen im vergangenen Jahr mit 2,48 Milliarden mehr Geld aus als es einnahm.

In den Büchern findet sich ein Defizit von rund 70 Millionen Euro, unterm Strich (tatsächlich geflossenes Geld) fehlen 22,8 Millionen Euro.

Gründe seien neben erhöhten Personalkosten auch Mehrausgaben für Sach- und Dienstleistungen wie Energie und Wachschutz sowie die wie in den Vorjahren weiter erheblich angestiegenen Aufwendungen und Ausgaben im Sozialbereich, so ein Stadtsprecher.

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Letztere führen auch in 2025 wieder zu Mehrausgaben.

Stellen in der Dresdner Verwaltung sollen reduziert werden

OB Dirk Hilbert (53, FDP).
OB Dirk Hilbert (53, FDP).  © Norbert Neumann

Die Mai-Steuerschätzung geht von "weitgehend stabilen" Einnahmen in diesem und nächstem Jahr aus.

Allerdings gibt der Freistaat, der wohl selbst weniger einnehmen wird, voraussichtlich auch weniger Gelder an Dresden weiter: etwa 12 Millionen Euro weniger in 2025 und sogar 30 Millionen weniger in 2026.

Dresden habe keinen Sack im Keller, mit dem sich alles Wünschenswerte finanzieren lässt, so OB Dirk Hilbert (53, FDP).

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Er kündigte an, die Verwaltungsstellen bis 2029 von aktuell 7375 auf 6500 Vollzeitstellen reduzieren zu wollen (auch durch Altersabgänge).

"Das ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um den Haushalt zu konsolidieren", begrüßte Peter Krüger (64, CDU) den Plan.

Titelfoto: Norbert Neumann

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