Insolvenzverwalter verkündet: So geht es für Dresdner Traditionsrestaurants weiter

Dresden - Rettungsmission geglückt! Die traditionsreichen Restaurants "Villa Marie" am Blauen Wunder und "La Villetta" am Barbarossaplatz in Dresden bleiben erhalten. Sie waren wegen Corona und der entstandenen Rezession in finanzielle Schieflage geraten. Nun konnte der Insolvenzverwalter eine Sanierungslösung finden.

Die "Villa Marie" in Blasewitz will künftig mit hochwertiger Brauhausküche überzeugen. (Archivbild)
Die "Villa Marie" in Blasewitz will künftig mit hochwertiger Brauhausküche überzeugen. (Archivbild)  © Steffen Füssel

"Ab dem 1. Januar führt der bisherige Betreiber Sebastian Roelke das 'La Viletta' mit dem bekannten Konzept weiter", erklärte Rechtsanwalt Ralf Hage (50) gegenüber TAG24.

Die "Villa Marie" wird von Janet Kosiol (52) übernommen, die als Geschäftsführerin verschiedener Gastronomien in Dresden agiert - darunter etwa die Elbterrasse Wachwitz, das Brunetti oder der Gasthof Weißig. Auch das Italienische Dörfchen am Theaterplatz gehörte einst dazu, musste jedoch geschlossen werden.

Laut Hage plant die Neu-Pächterin eine andere Ausrichtung des bisherigen Italieners. "Es wird eine hochwertige Brauhausküche mit Augustiner vom Fass geben", so der Jurist.

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Über Monate hatte er laut eigener Aussage verhandelt, um einen Nachfolger für den Standort in Blasewitz zu finden. Die Bewerber-Suche sei äußerst herausfordernd gewesen. "Dies hängt auch mit der schweren Zeit zusammen, in der sich die Gastro aktuell befindet."

Janet Kosiol (52) - hier mit ihrem Mann Maik (59) - wird den Standort am Blauen Wunder in die Zukunft führen.
Janet Kosiol (52) - hier mit ihrem Mann Maik (59) - wird den Standort am Blauen Wunder in die Zukunft führen.  © Sven Ellger

Insolvenzverwalter über Mehrwertsteuer-Absenkung: "Ist für Gastro überlebenswichtig"

Insolvenzverwalter Ralf Hage (50) verweist auf die missliche Lage der Gastronomie.
Insolvenzverwalter Ralf Hage (50) verweist auf die missliche Lage der Gastronomie.  © Andre Schulze

Das Personal der bislang bestehenden Marieletta Gastronomiebetriebs GmbH wird aufgeteilt, sagte Ralf Hage im Gespräch. "Ein Abbau der rund 30 Arbeitsplätze inklusive Aushilfen ist nicht vorgesehen." Jedoch hätten manche Beschäftigte ihren Abschied angekündigt.

Für eine kurze Übergangszeit sollen beide Restaurants vom 29. bis 31. Dezember geschlossen bleiben und danach unter den geänderten Bedingungen ins neue Jahr starten.

Dann soll auch die Absenkung der Mehrwertsteuer für Speisen greifen, sofern der Bundesrat im Dezember zustimmt. "Das ist für die Gastro überlebenswichtig. Sowohl Lohn- und Energiekosten als auch Lebensmittelpreise sind enorm gestiegen", betont der Verwalter.

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Er rechnet damit, dass es noch einige Schließungen wegen Insolvenz in der Branche geben wird.

Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, André Schulze

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