Warum? Kiez-Konsum in der Neustadt macht dicht

Dresden - Eine Institution in der Neustadt schließt: Nach TAG24-Informationen soll die Konsum-Filiale an der Alaunstraße zum Jahresende dichtmachen. Einige Anwohner bedauern den Schritt, sind jedoch kaum überrascht.

Anwohner Kevin Grunicke (26) geht nur selten im Konsum einkaufen.
Anwohner Kevin Grunicke (26) geht nur selten im Konsum einkaufen.  © Petra Hornig

Die im März 1996 eröffnete Filiale hat schlicht zu wenig Kundschaft. Anwohner Kevin Grunicke (26) bestätigt den Trend: "Ich bin hier allerhöchstens für kleinere Besorgungen, etwa Getränke. Ansonsten ist mir das Sortiment einfach zu teuer, da gehe ich lieber woandershin." Vermissen werde er den Laden nicht, erklärte er auf Nachfrage.

Ein Gastwirt von der anderen Straßenseite sagte TAG24: "Einen Großeinkauf kannst du dir da als Normalverdiener nicht leisten." Und was soll stattdessen in den Laden kommen? "Eigentlich haben wir in der Neustadt alles - außer vielleicht einen Hundefriseur ..."

Anders sieht es Susanne Ketzel (42), die zwei Häuser weiter in einem Secondhand-Laden arbeitet.

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Die Aufregung über eine mögliche Schließung steht ihr ins Gesicht geschrieben: "Ich möchte nicht, dass der Konsum wegkommt. Hier kaufe ich meinen Salat, leckere Äpfel und Säfte. Auch die Auswahl an Wein ist super."

Das Kollegium soll ab Januar auf andere Standorte in der Stadt verteilt werden

Hofft auf eine Rettung: Susanne Ketzel (42).
Hofft auf eine Rettung: Susanne Ketzel (42).  © Petra Hornig

Die zwölf Mitarbeiter, viele davon in Teilzeit, habe sie über die Jahre fest ins Herz geschlossen. Vor dem Laden steht noch ein Schild mit der Aufschrift "Verkäufer gesucht". Nicht aber für diese Filiale: Das Kollegium soll ab Januar auf andere Standorte in der Stadt verteilt werden, hieß es aus dem Umfeld des Unternehmens.

Dabei galt die kleine Filiale einst als Vorzeigemarkt. In den 2000er-Jahren wurde sie umfassend umgebaut und präsentierte zunehmend auch Bio-Produkte in den Regalen sowie an der Käse- und Wursttheke.

Die Unternehmenszentrale von Konsum wollte auf Nachfrage keine Stellung nehmen.

Titelfoto: Petra Hornig

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