Milliardenschwerer Hightech-Konzern: Japaner im Anflug auf Silicon Saxony?
Dresden - Sachsens boomende Chip-Industrie zieht immer mehr Hightech-Firmen in die Region. Unter den Neuankömmlingen ist nun wohl auch ein japanisches Unternehmen.
Alles in Kürze
- Japanisches Unternehmen Murata Machinery kommt nach Sachsen.
- Murata hält 40 Prozent am Weltmarkt für Transportausrüstung in Halbleiterfabriken.
- Niederlassung mit Trainingszentrum ist für 2026 geplant.
- Standort in der Region Dresden gilt als wahrscheinlich.
- Investition bestätigt Prognosen für weitere Arbeitsplätze.

Murata Machinery aus Kyoto hält einen Anteil von rund 40 Prozent am Weltmarkt für Transportausrüstung in Halbleiterfabriken, erwirtschaftete in den vergangenen Jahren Milliardenumsätze.
Was für Laien eher nischig klingt, ist für die hiesigen Unternehmen sehr wichtig.
Denn die empfindlichen Materialien für die Chip-Produktion müssen auch innerhalb der als Reinräume konzipierten Hallen weite Wege zurücklegen.
Die dafür nötigen Maschinen laufen rund um die Uhr und sind so entwickelt, dass sie während des Betriebs weder Staub noch andere Partikel verursachen. Schon heute greifen Chip-Hersteller wie Infineon oder GlobalFoundries auf die Transportsysteme von Murata zurück.
Niederlassung in Sachsen ist für 2026 geplant

Nun folgt der Anbieter seinen Kunden: Im Juli 2026 wollen die Japaner mit einer eigenen Niederlassung, die auch ein Trainingszentrum für lokale Ingenieurteams beinhalten soll, in Sachsen an den Start gehen.
Das berichtet das Medienhaus Nikkei Asia. Die Wahl eines Standorts in der Region Dresden gilt als wahrscheinlich.
Das Haus von Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD) wollte sich zunächst nicht zu der möglichen Investition äußern. Eine Referentin betonte gegenüber TAG24: "Wir freuen uns über jeden Investor in Sachsen."
Groß ist die Begeisterung beim Branchennetzwerk Silicon Saxony. Geschäftsführer Frank Bösenberg (47) erklärte: "Dies bestätigt die Prognosen, wonach jeder direkte Arbeitsplatz in der Halbleiterfertigung im Schnitt drei weitere Arbeitsplätze im Umfeld von Zulieferern, Dienstleistern und Technologielieferanten nach sich zieht."
Titelfoto: Imago / Sylvio Dittrich