Trotz harter Kritik: Grünes Licht für neues Möbelhaus in Nickern

Dresden - Am neuen Kaufpark in Nickern laufen die Arbeiten im Akkord. Für den September ist die Komplett-Eröffnung geplant. Doch schon wenige Meter weiter treibt Millionen-Unternehmer Kurt Krieger (75) bereits sein neues Projekt, ein Möbelhaus, voran. Das Vorhaben ist umstritten.

Unweit des neuen Kaufparks in Nickern (Hintergrund) soll in diesem Jahr ein größeres Möbelhaus entstehen.
Unweit des neuen Kaufparks in Nickern (Hintergrund) soll in diesem Jahr ein größeres Möbelhaus entstehen.  © Steffen Füssel

Noch sind hier nur Baucontainer und Erdhügel. Geht es nach Kriegers Unternehmensgruppe, soll die Fläche für einen Möbelmarkt der Marke "Sconto" mit bis zu 9000 Quadratmetern Verkaufsfläche genutzt werden. Parkplätze und Lagerräume noch nicht mit inbegriffen.

Der Dresdner Stadtrat gab dem Vorhaben in der vergangenen Sitzung grünes Licht. Per Beschluss wurde das Grundstück (Michaelisstraße Ecke Nickerner Weg) im Flächennutzungsplan von einer Gewerbe- zu einer Fläche für den Möbeleinzelhandel umgewidmet. Für das Projekt sei das eine "bauplanungsrechtliche Voraussetzung", teilte das Rathaus mit.

Stadträte äußerten jedoch Bedenken. "Dieses Vorhaben wirkt wie aus den 1990er-Jahren", sagte Grünen-Politiker Torsten Schulze (53) mit Blick auf den Flächenbedarf. Sein Plädoyer: Das Grundstück lieber für die Ansiedlung von Handwerksbetrieben nutzen.

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Er machte zudem auf den vorhandenen Leerstand in der Innenstadt (13 Prozent) aufmerksam.

Eine eindeutige Abstimmung

Unternehmer Kurt Krieger (75).
Unternehmer Kurt Krieger (75).  © Petra Hornig

Bei den anderen Fraktionen stieß das auf wenig Verständnis. AfD-Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (34) erwiderte: "Das Gelände gehört dem Eigentümer und der kann selbst darüber entscheiden, ob er Handwerker oder einen Möbelmarkt ansiedelt."

Am Ende fiel das Votum eindeutig aus: Mit Ausnahme der Dissidenten und Teilen von Grünen und Freien Wählern stimmten die Fraktionen der Änderung zu.

Kurt Krieger kann voranschreiten: Schon im Laufe des Frühlings könnten Bauarbeiten für den Möbelmarkt beginnen.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig//Steffen Füssel

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