Beleuchtung weiter auf Sparflamme: Dresdens Altstadt bleibt trotz Beschluss dunkel

Dresden - Seit Mittwoch erstrahlt Dresden wieder in weihnachtlichem Glanz. Der fällt trotz des Beschlusses des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden, historischen Bauten und Denkmälern trotz Energiekrise wieder einzuschalten (TAG24 berichtete), allerdings nicht so üppig aus wie in der Vergangenheit. Denn die Frauenkirche, die Kreuzkirche und wohl auch der Freistaat weigern sich, mitzumachen.

Nichts zu sehen vom weltweit beliebten Lichterglanz: Die Dresdner Skyline ist aktuell eher zu erahnen.
Nichts zu sehen vom weltweit beliebten Lichterglanz: Die Dresdner Skyline ist aktuell eher zu erahnen.  © Robert Michael/dpa

Wie OB Dirk Hilbert (51, FDP) im Stadtrat berichtete, hätten die beiden Kirchen auf sein Schreiben mit der Bitte um Beleuchtung "abschlägig geantwortet". Vom Freistaat habe er zwar noch keine Antwort, aber er gehe davon aus, "dass auch hier keine Beleuchtung in Erwägung gezogen wird", so Hilbert.

Bei den städtischen Bauwerken, bei denen das Stadtoberhaupt selbst entscheiden kann, geht aber auch nicht überall das Licht an. "Ich habe entschieden, dass sowohl die Weihnachtsbeleuchtung als auch die Anstrahlung der Augustusbrücke umgesetzt wird", sagt Hilbert.

Denn diese stünde in einem inhaltlichen Zusammenhang mit den Weihnachtsmärkten auf Altstädter und Neustädter Seite. Das Rathaus bleibe dagegen dunkel, da es "weitab vom weihnachtlichen Marktgeschehen" stünde.

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Dass der Freistaat dem Wunsch der Stadt nicht nachkommt, sorgt bei FDP-Fraktionschef Holger Zastrow (53) für Kritik: "Offenbar hat man nicht verstanden, wie wichtig Licht und das Gefühl der Weihnacht in dieser Zeit für das Seelenheil der Menschen ist. Und das ausgerechnet in Sachsen mit seiner Lichtertradition."

Dabei habe das Abschalten laut Zastrow "nur einen rein symbolischen Wert", da die Beleuchtung der Altstadtsilhouette in den vergangenen Jahren erneuert worden sei. "Wie es anders geht, zeigen die Lichterwelten in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg, die natürlich in vollem Glanz erstrahlen."

Dresdens Wahrzeichen sollten durch den Beschluss eigentlich ab dem gestrigen 1. Advent bis Mariä Lichtmess am 2. Februar wieder beleuchtet werden.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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