Dresdner im Goldrausch: Lange Schlangen vor "pro aurum"

Dresden - Eine mysteriöse Menschenschlange bildete sich am Dienstag vor der Goldhandels-Filiale "pro aurum" am Postplatz in Dresden. Die Wartenden wollten nicht etwa die goldene Uhr von Opa verhökern - nein, im Gegenteil: Alle waren scharf auf Edelmetall. Kein Wunder: Gold gilt in Krisenzeiten als sichere Anlage.
Klopapier, Nudeln und jetzt Gold: Dresden steht Schlange.
Klopapier, Nudeln und jetzt Gold: Dresden steht Schlange.  © privat

Am heutigen Dienstag wollte keiner von den Wartenden etwas dazu sagen. Die Gesichter waren verschlossen bis abweisend. 

Doch pro-aurum-Sprecher Benjamin Summa (40) bestätigt: "Die Menschen kaufen Münzen und Barren, horten sie in ihrem Bankschließfach oder im Privatsafe." 

Selbst während der Eurokrise 2011/12 war die Nachfrage nicht so riesig wie derzeit.

Der Goldpreis schwächelt

Die Zeit scheint auch günstig: Nach wochenlangem Kursanstieg "schwächelt" der Goldpreis seit zehn Tagen etwas - offenbar ein Anreiz zum Einsteigen. 

Trotzdem: Wer in Gold anlegen will, muss ordentlich was hinlegen: Bei "pro aurum" stand der Preis am Dienstag bei rund 1500 Euro pro Feinunze (31,1 Gramm). Ein gutes Geschäft mit der Sicherheit: Der offizielle Börsenkurs für die Feinunze liegt an diesem Dienstagabend allerdings bei "nur" 1400 Euro ...

Sicherheit wird entsprechend groß geschrieben - auch wegen Corona. Summer: "Zur Zeit darf immer nur einer nach dem anderen das Geschäft betreten." Trotzdem sind die Stunden auch dieser Filiale gezählt. 

Fast alle Geschäfte müssen wegen der Pandemie spätestens heute um Mitternacht schließen - auch der Goldhandel. 

Titelfoto: privat

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