Dresdner kauft Riesen-Grundstück, darum droht Investoren-Projekt nun das Aus

Dresden - Die eigenen vier Wände sind für viele Dresdner ein Traum. Der bleibt aber nicht nur wegen der immer weiter steigenden Baukosten oftmals unerfüllt. Auch Grundstücke, auf denen das Eigenheim entstehen könnte, sind Mangelware.

Nach fünf Häusern war Schluss. Nun will ein Investor weiterbauen.
Nach fünf Häusern war Schluss. Nun will ein Investor weiterbauen.  © Steffen Füssel

Umso erstaunlicher ist es, dass das Rathaus den Bau von 34 Einfamilienhäusern in Mobschatz verhindern will. Und der Investor, mit dem bereits Gespräche laufen, wird darüber offenbar gar nicht erst informiert.

"Wir haben das Grundstück mit dem genehmigten Vorhaben- und Erschließungsplan im Herbst 2021 gekauft und der Stadt Dresden am 31. Oktober mitgeteilt, dass wir bereit und in der Lage sind, diesen kurzfristig fertigzustellen", sagt Tobias Ströbel (49) vom Dresdner Immobilienunternehmen Areal Trading.

Das ist nach der Insolvenz des ursprünglichen Investors zuvor jahrelang nicht passiert. Gebaut wurden bislang lediglich zwei Doppel- und drei Einzelhäuser.

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Nun sollen nach den Plänen von Ströbel "34 bezahlbare Grundstücke für junge Familien und 51 Wohnungsplätze für Seniorenwohnen" hinzukommen.

Ströbel: "Dieses Verhalten ist sehr befremdlich"

In Mobschatz sollen unter anderem 34 Eigenheime entstehen.
In Mobschatz sollen unter anderem 34 Eigenheime entstehen.  © Steffen Füssel

"Durch Zufall haben wir nun erfahren, dass der Vorhaben- und Erschließungsplan am Mittwoch im Bauausschuss aufgehoben werden soll", sagt Ströbel.

Dabei hat der Investor noch Anfang des Monats mit Vertretern der Stadt zusammengesessen und über das Projekt gesprochen.

Wie aus der Vorlage für den Bauausschuss hervorgeht, wurde zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits seit Wochen im Stadtplanungsamt an der Begründung für die Aufhebung gearbeitet.

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"Dieses Verhalten ist sehr befremdlich", schreibt Ströbel in einem Brief an Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne).

Das Stadtplanungsamt teilt auf Anfrage von TAG24 mit, dass man in der Beratung angesprochen habe, "dass seitens der Verwaltung eine Aufhebung des Planes in Erwägung gezogen wird."

Investor Tobias Ströbel (49) hat durch Zufall erfahren, dass sein Projekt beerdigt werden soll.
Investor Tobias Ströbel (49) hat durch Zufall erfahren, dass sein Projekt beerdigt werden soll.  © Sven Ellger
Dienstag hat sich der Investor mit einem Brief an Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) gewandt.
Dienstag hat sich der Investor mit einem Brief an Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) gewandt.  © imago/Sven Ellger
Chef-Stadtplaner Stefan Szuggat (54) will die Planungen aufheben lassen.
Chef-Stadtplaner Stefan Szuggat (54) will die Planungen aufheben lassen.  © Steffen Füssel

Als Gründe werden zum einen Probleme mit dem Abfluss von Regenwasser genannt und zum anderen die Planungen selbst, die "nicht mehr den heutigen Zielvorstellungen, einer aufgelockerten, örtlich angepassten städtebaulichen Struktur entsprechen". Nun entscheidet der Ausschuss.

Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, Sven Ellger

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