Kommt nach den DVB-Kürzungen der Bürgerentscheid?
Dresden - Gegen den "Kahlschlag", für den Erhalt des Angebots: Das im März gestartete DVB-Bürgerbegehren der Linken hat mittlerweile 15.000 Unterschriften zusammen.

Das entspricht zwei Dritteln der nötigen Autogramme: "Für uns ist das ein ganz wichtiger Meilenstein", feiert Linken-Fraktions-Chef André Schollbach (46) das Zwischenergebnis.
Doch nun sei Tempo gefragt. Denn die Stadt hat auf Grundlage einer rechtlichen Einschätzung den Initiatoren eine Frist bis zum 30. Juni auferlegt.
Damit laut Sächsischer Gemeindeordnung aus dem Begehren auch ein Bürgerentscheid werden kann, müssen fünf Prozent der wahlberechtigten Dresdner (21.500 Personen) unterzeichnen.
Es fehlen also noch 6500 Unterschriften.
"Fragen Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Machen Sie Werbung im Kleingartenverein, im Dönerladen oder beim Bäcker", richtet Linken-Stadtrat Tilo Kießling (54) einen Appell an die Bevölkerung.

Die Initiatoren fühlen sich durch die seit Montag spürbaren Einkürzungen im DVB-Liniennetz bestärkt. Unterstützung bei der Unterschriftensammlung kommt neben Verbänden und Vereinen auch von den Grünen. Die Öko-Partei hatte am Freitag erklärt, das Engagement für den Bürgerentscheid auszuweiten und ihrerseits mindestens 5000 Unterschriften zusammentragen zu wollen.
Claudia Creutzburg (46), Sprecherin des Grünen-Kreisverbandes: "Wir halten es aus verschiedenen Gründen für einen fatalen Fehler, die DVB zu einer Kürzung ihres Angebots zu zwingen. Dieses Angebot ist etwas, worauf wir deutschlandweit stolz sein können."
Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf, Eric Münch