Elbe-Flut weg, Ärger da: Großreinemachen nach Hochwasser offenbart Schäden

Dresden - Der Wasserstand der Elbe sinkt immer weiter. Am Donnerstagnachmittag (15 Uhr) stand der Pegel bei 3,73 Metern. Die Stadtverwaltung hat Alarmstufe 1 (ab vier Metern) aufgehoben. Während die einen beruhigt aufatmen, beginnen bei anderen jetzt erst die Aufräumarbeiten.

Viel Treibholz ist derzeit auch am Neustädter Elbufer zu finden.
Viel Treibholz ist derzeit auch am Neustädter Elbufer zu finden.  © Steffen Füssel

Gastwirt Jens Bauermeister (59) wirft einen Blick über seinen Johannstädter Fährgarten. So hat er sich den Jahreswechsel nicht vorgestellt: Seit dem 25. Dezember stand er unter Dauerstress, musste mit Freunden das Mobiliar des Biergartens hastig vor den Wassermassen retten. Nun kehren Tische, Stühle und Heizlampen zurück.

"Wir bauen Stück für Stück alles wieder auf", sagt er selbstbewusst. Vieles blieb intakt, doch Schankanlagen oder die Elektrik im Keller müssen erneuert werden. "Die Schadenssumme ist bestimmt fünfstellig", schätzt Bauermeister, der sich jetzt wieder auf die Gäste freut.

Auch bei den DVB beginnt das Großreinemachen. An den Fährstellen hat sich das Hochwasser mit Schlamm und Treibgut gemischt, ist dann festgefroren.

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Mitarbeiter sind seit Donnerstag im Einsatz, um die lästigen Überbleibsel aus dem Fluss zu ziehen. In der Johannstadt, wo das meiste Treibgut anfiel, muss dafür ein Bagger ran.

Spuren des Hochwassers finden sich auch am Theaterkahn, direkt am Terrassenufer.
Spuren des Hochwassers finden sich auch am Theaterkahn, direkt am Terrassenufer.  © Norbert Neumann
Im Pieschener Hafen liefen ganze Kähne mit Treibgut an.
Im Pieschener Hafen liefen ganze Kähne mit Treibgut an.  © Steffen Füssel
Gastwirt Jens Bauermeister (59) muss die Elektrik im Keller wohl erneuern lassen.
Gastwirt Jens Bauermeister (59) muss die Elektrik im Keller wohl erneuern lassen.  © Steffen Füssel

Elbpegel wird erst mal hoch bleiben

Hier muss ein Bagger ran: An der Fährstelle in der Neustadt (gegenüber der Johannstadt) hat sich ein Mix aus gefrorenem Wasser, Schlamm und Treibgut angesammelt.
Hier muss ein Bagger ran: An der Fährstelle in der Neustadt (gegenüber der Johannstadt) hat sich ein Mix aus gefrorenem Wasser, Schlamm und Treibgut angesammelt.  © DVB

Doch ein Stück Normalität ist schon zurück: Die Fähren zwischen Laubegast und Niederpoyritz sowie in Kleinzschachwitz fahren wieder.

Indes sind der Feuerwehr keine weiteren Schäden bekannt. Der Sandsackwall in Laubegast wurde durch das Straßen- und Tiefbauamt beseitigt, die Uferpatrouille eingestellt.

Am Terrassenufer muss die Stadt einen neuen Fahrstreifen auftragen. Der alte wurde durch Wasser und die Demo-Trecker weggewischt.

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Der Pegel der Elbe in Dresden wird auch in den nächsten Tagen noch hoch bleiben. Wann der Mittelwasserstand (1,51 Meter) wieder erreicht wird, lässt sich aus den Prognosen des Landeshochwasserzentrums derzeit nicht ablesen.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel

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