Exoten kommen nach Radebeul: Die Hoflößnitz wird zum Vogel-Paradies

Dresden - Ein bunter Vogelschwarm hat sich im Festsaal des Radebeuler Weingutes Hoflößnitz "eingenistet".

Museumsleiter Frank Andert (54, l.) und Weingut-Chef Jörg Hahn (62) stoßen auf den Vogelschwarm im Festsaal der Hoflößnitz an.
Museumsleiter Frank Andert (54, l.) und Weingut-Chef Jörg Hahn (62) stoßen auf den Vogelschwarm im Festsaal der Hoflößnitz an.  © Foto Koch

Zu den 88 brasilianischen Vögeln, die seit fast 400 Jahren die Deckenbemalung zieren, gesellen sich moderne Artverwandte und präparierte, bis zu 200 Jahre alte Exemplare.

Kurz: Rund 200 exotische Vögel haben sich für die Sonderausstellung "Paradies" im historischen Weingut und dessen 100-jährigem Weinmuseum niedergelassen.

"Erstmals nach 120 Jahren weist unser Festsaal keine leeren Rahmen mehr auf", freut sich Weingut-Chef Jörg Hahn (62).

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An der Decke verewigte der niederländische Künstler Albert Eckhout Mitte des 17. Jahrhunderts 80 Vögel, die er im nordöstlichen Brasilien skizziert hatte.

Sein Auftraggeber Johann Moritz von Nassau-Siegen vermittelte Eckhout an den Dresdner Hof. So kam Brasiliens Vogelwelt nach Radebeul.

Die vielseitigen Vogel-Ansichten der Radebeuler Künstlerin Irene Wieland füllen weitere Räume der Ausstellung "Paradies".
Die vielseitigen Vogel-Ansichten der Radebeuler Künstlerin Irene Wieland füllen weitere Räume der Ausstellung "Paradies".  © Foto Koch

"Paradies"-Ausstellung bringt Exoten nach Radebeul

Aus der Senckenberg-Sammlung hat sich dieser Scharlach-Sichler temporär im Festsaal eingenistet.
Aus der Senckenberg-Sammlung hat sich dieser Scharlach-Sichler temporär im Festsaal eingenistet.  © Foto Koch

Unterhalb der Decke zierten einst 15 Fürstenporträts den Saal.

"Doch sie kamen Ende des 19. Jahrhunderts ins königliche Finanzministerium - und verschwanden dort", weiß Museumschef Frank Andert (54).

Zurück blieben im Festsaal leere Flächen an der Wand. Sie werden nun mit modernen Vögeln repräsentativ gefüllt. Die Radebeuler Künstlerin Irene Wieland (56) fertigte große Scherenschnitte (100 x 70 cm) aus schwarzem Filz mit verschiedenen Vögeln an.

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Hinzu kommen 14 präparierte Vögel aus der naturhistorischen Sammlung Senckenberg. "Die ausgestellten Exemplare sind alle an der Decke zu sehen", so Andert.

Weitere Tuschearbeiten, Zeichnungen, Malerei, Keramik und Stahlskulpturen von Irene Wieland sind im Weingut zu sehen - allesamt zeigen sie Vögel!

Die "Paradies"-Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag (10 bis 18 Uhr) zu sehen.

Titelfoto: Montage: Foto Koch

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