Gebühren-Hammer! So teuer wird Parken in Dresden

Dresden - Die Schonfrist für Dresdens Autofahrer ist vorbei! Nach 15 Jahren und schier endlosen Diskussionen hat der Stadtrat am Donnerstag die Erhöhung der Parkgebühren beschlossen. Die kommt zwar nicht überall sofort, dafür vor allem in der Neustadt - und besonders heftig.

Die Umstellung der Parkautomaten dauert laut Baubürgermeister Stephan Kühn (41, Grüne) etwa zwei Monate.
Die Umstellung der Parkautomaten dauert laut Baubürgermeister Stephan Kühn (41, Grüne) etwa zwei Monate.  © Eric Münch

So steigen die Gebühren in der Äußeren Neustadt von bisher 50 Cent pro Stunde auf 2,40 Euro - der Preis des Tagestickets vervierfacht sich auf zwölf Euro!

Die gleichen Preise gelten künftig auch in der Innenstadt, wo die Stunde bislang 1,50 Euro und das Tagesticket 6 Euro kostet.

Anders als in der Äußeren Neustadt und den Parkzonen 2 und 3 tritt die Erhöhung in der Innenstadt aber erst im November in Kraft. Damit wolle man laut Veit Böhm (55, CDU) in den Sommermonaten einen Impuls für die Innenstadt setzen.

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"Wir haben die deutlichen Hilferufe der Innenstadthändler gehört", so Böhm.

In der Zone 2 steigen die Gebühren auf 1,50 Euro pro Stunde und 6 Euro pro Tag, in der Zone 3 auf 1,20 Euro bzw. 5 Euro. "Aus grüner Sicht ist die Erhöhung deutlich zu gering", sagte Susanne Krause (38, Grüne).

Ohne diesen Kompromiss hätte es allerdings gar keine Erhöhung gegeben. Deutliche Kritik an den Plänen kam von der FDP, den Freien Wählern und der AfD - unter anderem wegen des Zeitpunkts mitten in der Corona-Pandemie. "Der Zeitpunkt ist immer falsch", entgegnete Böhm.

Um Handwerker, Hebammen, Pflegedienste und Sozialdienste zu entlasten, sollen diese auf Antrag Ausnahmegenehmigungen erhalten, mit denen sie zu einem vergünstigten Jahrespreis parken dürfen. Für die Handwerker soll das 110 Euro für ein Jahr und 200 Euro für zwei Jahre kosten, bei Hebammen, Pflegediensten und Sozialdiensten sind es 50 Euro pro Jahr und Fahrzeug. E-Autos sollen außerdem überall zwei Stunden kostenlos parken dürfen.

Dresden verspricht sich von der Erhöhung Mehreinnahmen in Millionenhöhe

Vor dem Rathaus wird es, wie in der gesamten Innenstadt, erst ab November teurer.
Vor dem Rathaus wird es, wie in der gesamten Innenstadt, erst ab November teurer.  © Thomas Türpe

Dresden verspricht sich von der Erhöhung der Parkgebühren Mehreinnahmen in Millionenhöhe. Die gab es trotz gleichbleibender Preise bereits in den vergangenen Jahren, das Coronajahr 2020 mal ausgeklammert.

So sind die Einnahmen zwischen 2011 und 2019 um fast zwei Millionen Euro auf 8,6 Millionen Euro gestiegen.

Zwischen dem Jahr 2018, das dem Rathaus als Referenzwert für die jetzige Erhöhung dient, und 2019 spülten die Autofahrer fast 300.000 Euro mehr in die Stadtkasse.

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Ein Grund ist das stetige Anwachsen der Stellplätze auf städtischen Parkplätzen. Deren Anzahl ist in den vergangenen fünf Jahren um knapp 1800 auf über 9800 gestiegen. Bei der Anzahl der Parkscheinautomaten zeigt sich das gleiche Bild.

Gab es von denen im Jahr 2012 noch 350 in Dresden, sind es mittlerweile 485.

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Eric Münch

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