Historische Villa bremst das Bauprojekt "Marina Garden"

Dresden - Seit Jahren gibt es Streit um das Bauprojekt "Marina Garden" am Pieschener Elbufer. Nach dem Rückzug von Investorin und "Bagger-Lady" Regine Töberich (56) hatten neue Bauherren übernommen. Doch jetzt stockt das Vorhaben erneut.

So nahe sollen die Neubauten an die denkmalgeschützte Villa rücken.
So nahe sollen die Neubauten an die denkmalgeschützte Villa rücken.  © Barcode/LolaLandscape

Im Zentrum des Streits steht die Grumbtsche Villa am Alexander-Puschkin-Platz.

Ernst Grumbt (1840-1917) besaß unter anderem ein Sägewerk hinter der Villa, er war einer der reichsten Männer Sachsens. Sein 1888 im Stil der italienischen Neorenaissance erbautes Anwesen steht samt Mauer und Garten unter Denkmalschutz.

Und genau den sieht die Stadt durch die geplanten Neubauten in enger Nachbarschaft bedroht.

Der Schutz der "Grumbtschen Villa" am Alexander-Puschkin-Platz verzögert "Marina Garden"
Der Schutz der "Grumbtschen Villa" am Alexander-Puschkin-Platz verzögert "Marina Garden"  © Steffen Füssel, Steffen Fuessel

Entschieden ist noch nichts

"Die historische Bebauung hat sich der Villa deutlich untergeordnet. Die Entwicklung von fünf Vollgeschossen würde eine Situation erzeugen, die geeignet ist, die Villa zu übertönen", heißt es in einem Schreiben der Stadt.

Folge: "Die Umsetzung der vorgelegten Planung würde zu einer erheblichen und dauerhaften Beeinträchtigung des Denkmals führen. Daher kann die denkmalfachliche Zustimmung nicht erteilt werden." Maximal dürften vier Etagen entstehen.

Entschieden ist jedoch noch nichts. "Dem Bauaufsichtsamt liegt noch keine abschließende Stellungnahme des Landesamts für Denkmalpflege vor. Über den Bauantrag wird erst entschieden, wenn die Stellungnahmen aller Fachbehörden vorliegen", so eine Rathaus-Sprecherin.

Auf dem Areal am Puschkin-Platz sollen 215 Wohnungen entstehen.
Auf dem Areal am Puschkin-Platz sollen 215 Wohnungen entstehen.  © Steffen Füssel, Steffen Fuessel

"Das Projekt ist gut, es sollten dort auf jeden Fall Wohnungen entstehen. Die Historie des Ortes muss jedoch aufgegriffen werden, zum Beispiel mit Holz in der Fassadengestaltung", sagt Stadtrat Torsten Nitzsche (45, Freie Wähler).

Titelfoto: Montage: Barcode/LolaLandscape & Steffen Füssel, Steffen Fuessel

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