Ihr Sonderfahrzeug hat's in sich: Dresdens Tierretter sind im Dauereinsatz
Dresden - Am Wochenende war bei der Feuerwehr in Dresden wieder "tierisch" viel los. Da lagen Karpfen auf dem Trocknen im Großen Garten, ein Reh hing gefangen in einem Zaun, eine Katze klemmte unter einer Kellertreppe.

Für Einsätze dieser Art ist die Feuerwehr Dresden gerüstet - mit dem Gerätewagen Tier.
Zur Zeit häufen sich die animalischen Einsätze. Einen besonderen Grund gibt es dafür nicht. "Es kommt immer in Phasen", so Feuerwehrsprecher Michael Klahre (40).
Allein im April rückte der Gerätewagen Tiereinsätze (GW-Tier), der an der Feuerwache 2 in Übigau stationiert ist, 91 Mal aus. Darunter wurden 24 Mal herrenlose Tiere transportiert, 42 Mal Tierkadaver beseitigt und zehn Mal in Not aufgefundene Wildtiere in Sicherheit gebracht.
Mit zwei Kameraden ist der Mercedes-Kleinbus besetzt, der es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat: Neben einem Tiertransportraum (mit Gitter) gibt es ein Tierkadaver-Behältnis, verschiedene Tierfang-Geräte und sogar Imker-Schutzkleidung sowie eine Klimatruhe für Bienentransportkisten.
Der Gerätewagen Tier kommt bei Bienen und Wespen nur im öffentlichen Raum zum Einsatz, wenn von ihnen eine Gefahr ausgeht. Die Kameraden übergeben die Bienenvölker dann einem Imker, Wespen werden unschädlich gemacht und entfernt.



Die tierischen Einsätze werden in Zukunft steigen, denn die Afrikanische Schweinepest breitet sich weiter aus. "Es kommt zu Einsätzen, in denen unter verschärften Hygienebedingungen die tote Wildschweine durch die Feuerwehr transportiert werden", so Klahre.
Titelfoto: Holm Helis