Ihr Sonderfahrzeug hat's in sich: Dresdens Tierretter sind im Dauereinsatz

Dresden - Am Wochenende war bei der Feuerwehr in Dresden wieder "tierisch" viel los. Da lagen Karpfen auf dem Trocknen im Großen Garten, ein Reh hing gefangen in einem Zaun, eine Katze klemmte unter einer Kellertreppe.

Die Kameraden Matthias Fleischer (33, l.) und Jochen Münter (43), zeigen die Kadaver-Kiste im Gerätewagen.
Die Kameraden Matthias Fleischer (33, l.) und Jochen Münter (43), zeigen die Kadaver-Kiste im Gerätewagen.  © Holm Helis

Für Einsätze dieser Art ist die Feuerwehr Dresden gerüstet - mit dem Gerätewagen Tier.

Zur Zeit häufen sich die animalischen Einsätze. Einen besonderen Grund gibt es dafür nicht. "Es kommt immer in Phasen", so Feuerwehrsprecher Michael Klahre (40).

Allein im April rückte der Gerätewagen Tiereinsätze (GW-Tier), der an der Feuerwache 2 in Übigau stationiert ist, 91 Mal aus. Darunter wurden 24 Mal herrenlose Tiere transportiert, 42 Mal Tierkadaver beseitigt und zehn Mal in Not aufgefundene Wildtiere in Sicherheit gebracht.

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Mit zwei Kameraden ist der Mercedes-Kleinbus besetzt, der es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat: Neben einem Tiertransportraum (mit Gitter) gibt es ein Tierkadaver-Behältnis, verschiedene Tierfang-Geräte und sogar Imker-Schutzkleidung sowie eine Klimatruhe für Bienentransportkisten.

Der Gerätewagen Tier kommt bei Bienen und Wespen nur im öffentlichen Raum zum Einsatz, wenn von ihnen eine Gefahr ausgeht. Die Kameraden übergeben die Bienenvölker dann einem Imker, Wespen werden unschädlich gemacht und entfernt.

Zur Fang-Geräte-Ausstattung gehört eine Hundeschlinge.
Zur Fang-Geräte-Ausstattung gehört eine Hundeschlinge.  © Holm Helis
Kamerad als Imker: Matthias Fleischer (33) zeigt die Ausrüstung.
Kamerad als Imker: Matthias Fleischer (33) zeigt die Ausrüstung.  © Holm Helis
Der Gerätewagen Tier hat es in sich.
Der Gerätewagen Tier hat es in sich.  © Holm Helis

Die tierischen Einsätze werden in Zukunft steigen, denn die Afrikanische Schweinepest breitet sich weiter aus. "Es kommt zu Einsätzen, in denen unter verschärften Hygienebedingungen die tote Wildschweine durch die Feuerwehr transportiert werden", so Klahre.

Titelfoto: Holm Helis

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