Jetzt scheint die Sonne auch ins Fernwärmenetz
Dresden - Die Sonne heizt in Räcknitz jetzt ordentlich mit! Montag ging hier die erste große Freiflächen-Solarthermieanlage der SachsenEnergie ans Netz.

Ab sofort produziert die Anlage auf dem Gelände des ehemaligen Trinkwasser-Hochbehälters (Baujahr 1894) CO₂-neutrale Fernwärme für rund 170 Haushalte.
Direkt angrenzend an die denkmalgeschützte Parkanlage sorgte der Bau zunächst für Probleme: Landesamt und städtische Ämter äußerten Bedenken wegen Denkmalschutz und möglicher Sichtbeeinträchtigungen.
"Wir haben uns daraufhin geeinigt, nicht die gesamte Fläche zuzubauen. So bleibt die Grünanlage ohne Beeinträchtigung nutzbar. Diese Anlage zeigt, dass Umwelt- und Denkmalschutz sich nicht ausschließen", erklärt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (59, Grüne).
"Jährlich spart die Anlage 70.000 Liter Heizöl und insgesamt 190 Tonnen CO₂ ein", betont Sven Wegeleben (59), Abteilungsleiter Dezentrale Erzeugungsanlagen. Rund zwei Millionen Euro hat das Projekt gekostet, 1,15 Millionen Euro davon stammen aus der Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Die Anlage befindet sich auf einer Blühwiese - eine Fläche, die "für nichts anderes genutzt wird", wie die Umweltbürgermeisterin betont.

Gerade deshalb habe es "umso mehr Sinn, sie für den Klimaschutz zu nutzen. Zumal die Blühwiese darunter auch Imkern und der regionalen Artenvielfalt zugutekommt." Der Anteil grüner Fernwärme liegt aktuell bei 0,04 Prozent. Für SachsenEnergie-Sprecherin Nora Weinhold (42) "zwar ein kleiner, aber wichtiger Schritt".
Titelfoto: Norbert Neumann