Dresden - Sie gehören zu Dresden wie das Salz in der Suppe: Chansonnette Dorit Gäbler (82) und Entertainer Karl-Heinz Bellmann (78) sorgen seit Jahrzehnten für pikante, frech-fröhliche Unterhaltung. Filmemacher und Journalist Konrad Hirsch (49) will dem Künstlerpaar einen Film widmen. Noch in diesem Jahr soll das Porträt fertig sein.
"Ich kenne beide seit meiner Kindheit. Ihre Lebensgeschichte ist so spannend, dass ich ihnen ein filmisches Denkmal setzen möchte", sagt Hirsch. Die ersten Szenen hat er schon im Kasten.
"Ich habe ja immer verrückte Ideen", lacht Bellmann und charterte die Straßenbahn Lottchen für eine mobile Talkshow: "Bahngespräche". Voll besetzt mit Freunden und Bekannten und Dorit Gäbler als singende Schaffnerin rumpelte die alte Bahn mehrere Runden durch Dresden.
Nicht von ungefähr, denn das Paar eint die Liebe zur Straßenbahn. Bellmann bewirtschaftete über 30 Jahre das Lokal "Linie 6", das im Straßenbahn-Look ausgestattet war.
Nach Schließung des Lokals siedelte seine alte Straßenbahn "Helene" (Baujahr 1898) ins Neumarkt-Restaurant "Dresden 1900" um. Dort tritt das Paar noch immer auf.
Und Dorit Gäblers Schlager "Liebe, kleine Schaffnerin" verkürzt in der Hotline die Wartezeit für DVB-Anrufer. Die Liebe zur Straßenbahn rostet nicht.
Fertigstellung des Films noch in diesem Jahr
"Ich habe die lustige Gesellschaft bei der Bahnfahrt mit der Kamera begleitet", erzählt Hirsch. Unter den Fahrgästen waren auch seine Eltern: Kameramann und "Auge von Dresden" Ernst Hirsch (88) und seine Frau Cornelia.
Auch mit unterwegs: "Dresden1900"-Wirt Ricco Geithner (58), er sorgte für die Verpflegung der Fahrgäste.
"Die Aufnahmen sind eine gute Grundlage für ein Porträt", so Hirsch. Ausschnitte aus den DDR-Shows "Ein Kessel Buntes", den Dorit dreimal moderierte, werden ebenso eingebunden wie Mitschnitte von Bellmanns Promi-Talk-Runden in der "Linie 6".
"Noch in diesem Jahr, vor Weihnachten, soll der Film fertig sein", verspricht Konrad Hirsch. Wo er zu sehen sein wird, steht noch nicht fest.