Kind springt vor Zug, 17-Jähriger klettert auf den Hauptbahnhof

Dresden/Radebeul - Bahnstrecken und Bahnhöfe sind keine Spielplätze! Diese eindringliche Warnung musste die Bundespolizei nun noch einmal ausdrücklich aussprechen, nachdem sich in Radebeul und in Dresden zwei Jugendliche in Lebensgefahr begeben hatten.

Auf Bahngleise zu springen ist extrem gefährlich - vor allem, wenn gerade ein Zug einfährt.
Auf Bahngleise zu springen ist extrem gefährlich - vor allem, wenn gerade ein Zug einfährt.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Laut einer Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Dresden ereignete sich der erste Vorfall am gestrigen Donnerstag, um circa 17.30 Uhr in der Nähe der S-Bahn-Haltestelle Radebeul-Kötzschenbroda.

Gerade als dort ein Zug einfuhr, sprang auf einmal ein circa 11 bis 13 Jahre alter Junge auf die Gleise! Der Zugfahrer musste eine Schnellbremsung einleiten - zum Glück gelang ihm das noch rechtzeitig.

Das Kind rannte daraufhin mit einem weiteren Jungen und einem Mädchen davon. Der Lokführer dagegen erlitt einen Schock und konnte nicht mehr weiterarbeiten, er musste vor Ort abgelöst werden, dadurch kam es bei der betroffenen S-Bahn zu einigen Minuten Verspätung.

Dresden: Warum hat uns niemand lieb? Wir sind die Ladenhüter aus dem Tierheim
Dresden Warum hat uns niemand lieb? Wir sind die Ladenhüter aus dem Tierheim

Nun laufen die Ermittlungen, um die drei Kinder zu identifizieren. Ihnen droht zwar keine Strafe, aber sie sollen in einem sogenannten Präventionsgespräch darüber aufgeklärt werden, wie gefährlich sie sich verhalten haben.

Zeugen des Vorfalls, die Hinweise zur Identität der Kinder geben können, sollen sich bitte unter der Telefonnummer 0351 / 81502-0 bei der Polizei melden.

Teenager klettert auf den Dresdner Hauptbahnhof und flieht vor der Polizei

Eine 17-Jähriger aus Radebeul erklomm das Gebäude des Dresdner Hauptbahnhofs und begab sich damit in Lebensgefahr.
Eine 17-Jähriger aus Radebeul erklomm das Gebäude des Dresdner Hauptbahnhofs und begab sich damit in Lebensgefahr.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Der zweite Fall spielte sich um kurz vor 2 Uhr in der Nacht von Donnerstag auf den heutigen Freitag ab. Dabei kletterte ein junger Mann an der Fassade des Dresdner Hauptbahnhofes hinauf, bis er das Dach erreichte - und das ohne irgendeine Sicherung.

Eine Zeugin entdeckte die gefährliche Kletteraktion und alarmierte die Polizei. Daraufhin wollten einige Beamte den Jugendlichen ansprechen, doch er flüchtete über die Gleise in Richtung Reitbahnstraße.

Nach kurzer Verfolgung konnten die Ordnungshüter den Teenager einholen und zur Rede stellen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen 17 Jahre alten Radebeuler, der weder Alkohol noch Drogen zu sich genommen hatte. Er behauptete, dass die Aktion lediglich eine Mutprobe gewesen wäre.

Dresden: Störung am Dresdner Hauptbahnhof: Ausfälle nach Güterzug-Unfall
Dresden Störung am Dresdner Hauptbahnhof: Ausfälle nach Güterzug-Unfall

Die Polizei belehrte ihn darüber, wie gefährlich sein ungesichertes Klettern und seine "halsbrecherische" Flucht waren. Der 17-Jährige muss sich nun wegen Hausfriedensbruch verantworten und die Kosten des Einsatzes bezahlen.

Abschließend wies die Bundespolizei in ihrer Mitteilung noch einmal darauf hin, dass man auf Bahnanlagen und Bahnhöfen vorsichtig sein muss. Vor allem Erziehungsberechtigte sollten das ihren Kindern mit auf den Weg geben.

Titelfoto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa (2)

Mehr zum Thema Dresden: