Komplettes Böllerverbot? Das sagt Sachsens Innenminister Schuster

Dresden - Der sächsische Innenminister, Armin Schuster (61, CDU), hat sich gegen ein komplettes Verkaufsverbot von Böllern für das Silvesterfeuerwerk ausgesprochen.

Sachsens Innenminister, Armin Schuster (61, CDU), sprach sich gegen ein komplettes Böller-Verbot aus.
Sachsens Innenminister, Armin Schuster (61, CDU), sprach sich gegen ein komplettes Böller-Verbot aus.  © Michael Reichel/dpa

Zugleich verurteilte er am Montag Angriffe auf Einsatzkräfte und Rettungsfahrzeuge. Dies zeuge von Respektlosigkeit gegenüber Menschen, "die unseren Staat verkörpern", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Und weiter: "Deshalb müssen die Tatverdächtigen schnell und wirkungsvoll strafrechtlich verfolgt werden. Auch sollte über den Einsatz von Dashcams bei der Feuerwehr nachgedacht werden. Von einem generellen 'Böllerverbot' halte ich aber nichts." Die meisten Menschen würden verantwortungsvoll mit Feuerwerkskörpern zum Jahreswechsel umgehen.

"Was wir aber besser im Blick haben müssen, ist die Verbreitung von illegalen Sprengmitteln. Sie richten jedes Jahr auch in Sachsen verheerenden Schaden an - von tragischen Unglücksfällen, die leider auch tödlich enden können, ganz zu schweigen", betonte der Minister.

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In Sachsen war ein Jugendlicher durch Pyrotechnik ums Leben gekommen. Nach Angaben des Innenministers wurden zu Silvester keine Beamten verletzt, vereinzelt aber Einsatzfahrzeuge beschädigt.

Nachdem es an Silvester vor allem in den Berliner Problem-Bezirken Kreuzberg und Neukölln zu schlimmen Übergriffen auf Polizisten und Rettungskräfte gekommen war, wird nun von mehreren Seiten ein Feuerwerksverbot diskutiert.
Nachdem es an Silvester vor allem in den Berliner Problem-Bezirken Kreuzberg und Neukölln zu schlimmen Übergriffen auf Polizisten und Rettungskräfte gekommen war, wird nun von mehreren Seiten ein Feuerwerksverbot diskutiert.  © Roberto Pfeil/dpa

Heftige Angriffe auf Einsatzkräfte in Berlin

Wegen teils heftiger Angriffe auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht in Berlin wurde in der Hauptstadt am Montag erneut über ein mögliches Verkaufsverbot von Böllern debattiert. Kultursenator Klaus Lederer (48) sprach sich am Montagmorgen im RBB-Inforadio für ein bundesweites Verbot aus. "Das müsste bundesrechtlich geregelt werden", sagte der Linke-Politiker.

Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft forderte, Einsatzfahrzeuge mit sogenannten Dashcams auszustatten - also mit kleinen Kameras, mit denen Angriffe besser dokumentiert werden könnten.

Titelfoto: Montage: Roberto Pfeil/dpa, Michael Reichel/dpa

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