Kraftwerk-Mitte-Wirt René Kuhnt schäumt: Baustelle halbiert seinen Biergarten

Dresden - Corona und dann auch noch eine Baustelle vor der Nase - härter kann es Wirt René Kuhnt (52) nicht treffen.

Wirt René Kuhnt (52) zieht ein Absperrband, wo künftig der Bauzaun verlaufen wird.
Wirt René Kuhnt (52) zieht ein Absperrband, wo künftig der Bauzaun verlaufen wird.  © Eric Münch

Sein kleines Bistro "T1" im Kulturkraftwerk ist von Gräben und Gerüsten umzingelt. Von 150 qm kann er nur noch die Hälfte als gastronomische Außenfläche nutzen. Nun muss auch noch seine kleine Open-Air-Kulturbühne den Bauarbeiten an der Ex-Fabrikantenvilla weichen.

"Es ist eine Kunst, die Kunst nicht zu vergessen" - so steht es an der großen Tafel, an der sich Künstler für Sonntags-Auftritte einschreiben konnten.

Seit Himmelfahrt 2020 gaben Künstler von Pantomime Rainer König bis zum "Kraftblech"-Orchester über 20 "Lockerungskonzerte" - für rund 2000 Zuschauer spielten sie in den Hut. "Wer bei den Kulturinseln der Stadt im Sommer keinen Platz bekam, kam zu mir." Damit ist es nun vorbei. Kuhnt muss seine Bühne bis Ende Juni abbauen.

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"Die denkmalgeschützten Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft des Bistros werden saniert. Leider ist es unausweichlich, aufgrund der Baustellensituation und der Baulogistik, die Freiflächen temporär anzupassen", erklärt der Vermieter SachsenEnergie.

Bis 2023 sind die Arbeiten geplant, dann sollen Puppentheatersammlung und der Verein Kolibri in die Villa einziehen.

Die Open-Air-Bühne bot vielen Künstlern in der Pandemie ein kleines Zubrot.
Die Open-Air-Bühne bot vielen Künstlern in der Pandemie ein kleines Zubrot.  © Eric Münch
René Kuhnt (52) zeigt: Die Hälfte seines Biergartens muss der Baustelle weichen.
René Kuhnt (52) zeigt: Die Hälfte seines Biergartens muss der Baustelle weichen.  © Eric Münch
Nicht nur hinter, auch vor dem Bistro "T1" wird gebaggert, auch hier geht Kuhnt Außenfläche verloren.
Nicht nur hinter, auch vor dem Bistro "T1" wird gebaggert, auch hier geht Kuhnt Außenfläche verloren.  © Eric Münch

René Kuhnt will seine Bühne nun im Garten des Rennersdorfer Gasthauses aufbauen

"Es ist schade, dass der Vermieter nicht das Gespräch mit uns gesucht hat. Vielleicht hätte es gereicht, die Bühne, um zwei Meter zu verschieben oder den Bauzaun etwas zu verlegen", bedauert Kuhnt.

"Mir wurde nur angeboten, die Bühne ans andere Ende des Areals, hinter die Operette an mein Restaurant Kulturwirtschaft zu verlegen. Doch das Restaurant ist komplett geschlossen, ein To-Go-Geschäft lohnt sich dort nicht. Was soll die Bühne dort", fragt Kuhnt.

Deshalb baut er seine Bühne Ende Mai anderenorts auf - im Garten des Rennersdorfer Gasthauses, das er gerade mit eigener Muskelkraft renoviert.

Titelfoto: Eric Münch

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