An den Riesling-Rebstöcken: Die Weinberg-Azubis von Wackerbarth

Dresden - "Azubi-Sekt" - so steht es auf der Gitterbox im Weinkeller von Schloss Wackerbarth. Drin liegen seit Februar 66 Flaschen, in denen gerade ein Sekt gärt.

Matthew White (30, l.) und Max Gerbach (29) freuen sich über einen der wohl schönsten Ausbildungsplätze - Schloss Wackerbarth.
Matthew White (30, l.) und Max Gerbach (29) freuen sich über einen der wohl schönsten Ausbildungsplätze - Schloss Wackerbarth.  © Steffen Füssel

Grundlage ist ein 2022er Riesling, den die künftigen Winzer in ihrem eigenen Weinberg während der Ausbildung gepflegt und gelesen haben.

"Jeder Auszubildende bekommt in unserem Anbau unterhalb des Wackerbarth-Berges zwei Zeilen Wein, die er nach eigenem Ermessen bewirtschaften kann", erklärt Weingut-Sprecher Martin Junge (38).

Der Neuseeländer Matthew White (30) und Max Gerbach (29) aus Thüringen gehören zu den insgesamt sechs Azubis des ersten und zweiten Lehrjahres, die 0,2 Hektar mit 15 Jahre alten Riesling-Rebstöcken beackern.

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Das dritte Lehrjahr konzentriert sich auf die Prüfungen - während Matthew und Max in ihrem Weinberg zu eng stehende Triebe und solche am Stamm ausbrechen.

"Die ziehen sonst zu viele Nährstoffe ab", erklärt Matthew.

Matthew (l.) prüft das Bukett mit der Nase, Max begutachtet per Augenschein den noch in der Gärung befindlichen Azubi-Sekt im Weinkeller.
Matthew (l.) prüft das Bukett mit der Nase, Max begutachtet per Augenschein den noch in der Gärung befindlichen Azubi-Sekt im Weinkeller.  © Steffen Füssel

Dann heftet er die für den Ertrag wichtigen Triebe ans Spalier. "Aus den Trauben machen wir in diesem Jahr einen Wein", verrät Max.

Der Traum vom eigenen Weinberg

Matthew (l.) und Max heften in ihrem Weinberg die Rebtriebe am Spalier fest.
Matthew (l.) und Max heften in ihrem Weinberg die Rebtriebe am Spalier fest.  © Steffen Füssel

Wie viele Flaschen es werden, kann er natürlich noch nicht sagen.

Wer sie austrinken darf, steht allerdings längst fest:

"Ich werde meinen Sekt und auch den Wein hier mit Freunden trinken. Nach Neuseeland zu meiner Familie kann ich ihn ja nicht schicken - ich will nach der Ausbildung noch auf verschiedenen Weingütern in Europa arbeiten."

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Auch Max will mit Freunden und Familie auf den Traum vom eigenen Weinberg anstoßen.

"Nur je eine Flasche von meinem ersten eigenen Sekt und Wein wird nicht angerührt. Die hebe ich mir zur Erinnerung auf."

Titelfoto: Steffen Füssel

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