Ausstellung im Japanischen Palais: Vergnügen in Formans Imaginarium
Dresden - Eine Ausstellung für Kinder? Ja. Auch. Aber genauso für Erwachsene, wenn das Kind in ihnen nicht verkümmert ist. Im Japanischen Palais hat vor wenigen Tagen das "Imaginarium" eröffnet, es bleibt bis 16. April.
Ein Ort des Fantastischen, des Sich-etwas-Vorstellens, Sich-etwas-Einbildens, des Träumens und Spielens. Die fern davon agierende Verwaltungssprache des Musealen hat sich, um das Kunstwerk zu beschreiben, den unsinnlichen Begriff der "Großrauminstallation" ausgedacht. Der ist nicht falsch, aber bei Weitem nicht genügend.
Das "Imaginarium" ist eine Arbeit der Zwillingsbrüder Forman, Matěj und Petr, Söhne des tschechischen Filmregisseurs und Oscar-Preisträgers Miloš Forman (1932-2018) aus Prag. Die Ausstellung ist Teil der Tschechischen Saison bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD).
Die Szenerie ist eine Mischung aus Jahrmarkt, Zirkus, Puppentheater und Kindergarten, die sich über mehrere Räume erstreckt und jedem Raum ein eigenes Gepräge gibt.
Wer durch die Ausstellung flaniert, begegnet einem selbstfahrenden Karussell, einer Rennarena für Schaukelpferde, Puppen und Marionetten in Theaterdekorationen, Schattenspielen und vielen anderen Attraktionen, etwa mechanischen Guckkästen, die mit einer Kurbel angetrieben märchenhafte Szenen in Bewegung setzen.
"Für das Spielen braucht man kein Handbuch", sagt Matěj Forman. Nicht alle, aber viele der Objekte sind dazu da, benutzt zu werden, mit ihnen und an ihnen zu spielen. Familien können im Erlebnisparcours der Schau den ganzen Tag verbringen.
Um Vorstellungskraft geht es auch in der Ausstellung "Glanz der Imagination. Jakub Špaňhel im Grünen Gewölbe", die gleichfalls im Rahmen der Tschechischen Saison beinah zeitgleich (bis 20. Februar) eben dort stattfindet. Špaňhel ist Maler und zeigt in Dresden eine Reihe großformatiger Gemälde, die an andere Welten denken lassen.
Titelfoto: Norbert Neumann