Der Schneeglöckchen-König von Dresden: Sein Star-Pflänzchen kostet 560 Euro!

Dresden - Jeder kennt sie. Jeder erwartet und zeigt freudig auf sie: "Da sind die ersten Schneeglöckchen!" Ein Dresdner hat sie zu seiner Passion gemacht: Gärtnermeister Klaus Jentsch (78) züchtet die Frühlingsboten.

Klaus Jentsch (78) zeigt stolz seine Schneeglöckchen, die sich im Frühbeet in voller Schönheit zeigen.
Klaus Jentsch (78) zeigt stolz seine Schneeglöckchen, die sich im Frühbeet in voller Schönheit zeigen.  © Norbert Neumann

Mehr als 200 verschiedene Sorten sprießen in seiner Strehlener Staudengärtnerei auf der Rayskistraße. Darunter auch das 560 Euro (!) teure Schneeglöckchen "Gaia". Wohlgemerkt: Das ist der Preis für eine Pflanze.

"'Gaia' ist meine Eigenzüchtung. Ihr Name leitet sich von der Erdgöttin aus der Mythologie ab", erklärt Jentsch. "In ihr stecken über zehn Jahre Arbeit. Vor fünf Jahren hat sie das erste Mal geblüht", sagt Jentsch und hebt vorsichtig das Glasdach auf dem Frühbeet an.

Die großen Schneeglöckchen mit grüner Zeichnung auf den weißen Blütenblättern stehen in voller Blüte - "deshalb müssen sie vor Frost geschützt werden".

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Denn einer der Kreuzungspartner stammt aus dem Mittelmeerraum - dort gibt's fast nie Frost ohne schützende Schneedecke.

Dichtgedrängt stehen Dutzende Sorten Schneeglöckchen nebeneinander.
Dichtgedrängt stehen Dutzende Sorten Schneeglöckchen nebeneinander.  © Norbert Neumann
Die zarte Grünfärbung an den Innenseiten der äußeren Blütenblätter und die dunkelgrünen Innenblätter sind typisch für "Gaia".
Die zarte Grünfärbung an den Innenseiten der äußeren Blütenblätter und die dunkelgrünen Innenblätter sind typisch für "Gaia".  © Norbert Neumann

Schneeglöckchen gibt's übrigens auch schon ab drei Euro

Die Gärtnerei in Strehlen hat sich auf Stauden spezialisiert.
Die Gärtnerei in Strehlen hat sich auf Stauden spezialisiert.  © Norbert Neumann

Elf kostbare Pflanzen hat Jentsch im Bestand. Mit Adleraugen passt er auf seine Schützlinge auf. "Die Zwiebeln werden zwar nicht gefressen, weil sie giftig sind, aber Wühlmäuse können sie verschleppen."

Wenn eine Pflanze doch verschwindet, dann per Post. "Trotz des Preises habe ich die Sorte schon verkauft, an Pflanzenliebhaber und Sammler, eine 'Gaia' ging sogar nach England."

Schneeglöckchen (lat. Galanthus) sind für Jentsch nicht einfach nur Frühblüher. "Es gibt zwischen 20 und 30 Arten von ihnen auf der Nordhalbkugel. Sie rufen eine gewisse Emotionalität hervor, strahlen etwas Besonderes aus", schwärmt der Gärtner.

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Die 1929 gegründete Staudengärtnerei mit rund 2500 Arten und Sorten hat er als letzter Lehrling von seinem Meister 1969 übernommen. Seit 2006 wird sie von seiner Tochter Martina (42) geführt.

Noch hält die Gärtnerei Winterruhe. "Wir werden wahrscheinlich ab März wieder öffnen", sagt Martina. Pflanzen können online unter dresdner-stauden.de ausgesucht werden.

"Normale" Schneeglöckchen gibt's übrigens auch schon ab drei Euro!

Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann

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