Die Staatsoperette in der nächsten Spielzeit: Von Wunderland und Todsünden

Dresden - Noch knapp vier Wochen, dann geht das Ensemble der Staatsoperette in die Theaterferien. Was folgt, wenn es wieder losgeht, verrieten Intendantin Kathrin Kondaurow (40) und das Leitungsteam.

Tänzerinnen Melania Mazzaferro und Nina Kemptner in "Alice im Wunderland", Premiere ist am 2. Dezember.
Tänzerinnen Melania Mazzaferro und Nina Kemptner in "Alice im Wunderland", Premiere ist am 2. Dezember.  © Esra Rotthoff

Kondaurows Vertrag ist verlängert, bis 2029 wird sie auf ihrem Posten bleiben. Dem Theater neue Handschriften verpassen, das war die erklärte Zielvorgabe von Beginn an, in die sich auch das Programm der Spielzeit 2023/24 fügt.

"Alice im Wunderland" sticht heraus, ein prominenter Märchenstoff, der dennoch als Uraufführung firmiert, denn als von Ballettchef Radek Stopka zur Musik des Dresdner Kunstpreisträgers Sven Helbig choreografiertes Tanzmärchen ist es etwas Neues.

Nicht minder ambitioniert ist der Doppelabend aus Ballett und Performance "Die sieben Todsünden/100 Leidenschaften", Kooperation mit der im Stepptanz spezialisierten Sebastian Weber Dance Company, die das bekannte Ballett von Kurt Weill und Bertolt Brecht mit einem Stück zur Musik von Konrad Koselleck beantwortet.

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Nico Dostals Operette "Clivia", Stephen Sondheims Musical "Sweeney Todd" und Puccinis Oper "La Bohème" - in deutscher Sprache, inszeniert von Matthias Reichwald vom Dresdner Staatsschauspiel -, vervollständigen das Premieren-Paket.

Drei Konzertprogramme kommen neu ins Programm, darunter zum Auftakt der Spielzeit die Filmmusik-Gala mit Gayle Tufts "Hooray für Hollywood" sowie gegen Ende der Spielzeit die Bühnenadaption von Sven Helbigs Radio-Sendung "Schöne Töne". Fortgesetzt wird die Kooperation mit dem Zentralkino, das zu mancher Produktion den passenden Kinofilm beisteuert.

Staatsoperette will Diversität, Klimaneutralität und Nachhaltigkeit fördern

Rückblickend auf die zu Ende gehende Spielzeit, der ersten kompletten nach Corona, stellt die Intendantin eine "stabile Auslastung" von durchschnittlich 60 Prozent fest - letztlich zu wenig, um völlig zufrieden zu sein. Marketingtechnisch umdenken wolle man, so Kondaurow, neue Angebotsformate entwickeln, um den Zuspruch zu erhöhen. Das Kaufverhalten des Publikums habe sich mit Corona verändert.

Wie die anderen Theater der Stadt ist die Staatsoperette eingebunden in die Maßnahmen der öffentlichen Verwaltung, Diversität, Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zu fördern, etwa mit Hilfe des dafür entwickelten C02-Rechners.

Die laufende Spielzeit endet am 16. Juli, die kommende beginnt am 2. September. Der Vorverkauf beginnt am heutigen Mittwoch.

Titelfoto: Esra Rotthoff

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