Gerettet! Stiftung übernimmt historisches Kornhaus auf dem Meißner Burgberg
Meißen - Die Hängepartie um das Kornhaus auf dem Meißner Burgberg hat ein Ende gefunden. Kurz vor Weihnachten wurde der Verkauf der geschichtsträchtigen Immobilie an die ortsansässige Otto-und-Emma-Horn-Stiftung notariell beglaubigt. Die AfD, die das Objekt zum Tagungshaus ausbauen wollte, ist damit aus dem Rennen.
"Wir wollen den weiteren Verfall des altehrwürdigen Hauses stoppen, ihm seine Würde zurückgeben und den Druck von der Immobilie nehmen", sagt Stiftungsverwalter Tom Lauerwald (64). Er dämpft zugleich übergroße Erwartungen: Eine rasche Sanierung ist nicht geplant.
"Wir werden schrittweise vorgehen. Zuerst muss das Dach repariert werden", so Lauerwald. Dafür kalkuliert er mit Kosten in Höhe von 900.000 Euro und einem Baubeginn in diesem Jahr. Die Sanierung der Fassade möchte die Stiftung in den nächsten zwei Jahren anpacken. Dafür will Lauerwald Fördermittel beantragen, Spenden einwerben.
Ein fertiges Nutzungskonzept für das historische Objekt am Domplatz hat die Stiftung nicht in der Schublade. Der Stiftungsverwalter gibt sich aber optimistisch: "Wir wollen eine angemessene Nutzung für das Kornhaus finden."
Er sucht dafür das Gespräch mit dem Freistaat, der Stadt sowie der Stiftung Denkmalschutz und lädt alle Interessierten ein, sich einzubringen.
Wer oder was ist die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung?
Die Stiftung hat sich der Verschönerung von Meißen verschrieben. Ihre Gründung verfügte der Kunstsammler Otto Horn, der am 7. Mai 1945 aus dem Leben schied, testamentarisch.
Der Großteil des Stiftungsvermögens finanziert sich heute aus dem Verkauf einer Münzsammlung.
Titelfoto: Holm Helis