Haushaltssperre und Kostenexplosion: Szene-Club kämpft ums Überleben
Dresden - Corona, Inflation, Haushaltssperre. Und immer mehr Kultureinrichtungen für Jung und Alt sind in Gefahr. Eine der Top-Adressen unter Dresdens Nachtclubs sendet einen Hilferuf: Das "objekt klein a" (OKA) hat finanzielle Sorgen.

Die Besucherzahlen zwischen Mitte 2022 und 2023 lagen bei knapp 17.000 Gästen. "Das entspricht in etwa dem Vor-Corona-Niveau. Aber seitdem sind so gut wie alle Kosten gestiegen", erklärt OKA-Geschäftsführer Felix Buchta (35).
So hat sich die Miete seit der Gründung 2017 verdoppelt. Hinzu kommen Gas, Wasser, Heizdiesel, Parkplatzgebühren und der gestiegene Mindestlohn.
Die Reaktion auf die Krise: zwei Veranstaltungen pro Woche statt einer.
Zudem wurden die Preise um drei Euro erhöht. Und der Club will sich für andere Formate öffnen.
"Vielleicht gibt es ein Unternehmen, das die etwas andere Weihnachtsfeier will", überlegt der Geschäftsführer.
Fördergelder der Stadt decken nur die Fixkosten des OKA

Denn das bisherige Modell wackelt. "Früher haben wir mit unseren Tanzveranstaltungen Lesungen und Workshops querfinanziert. Heute müssen wir die Tanzveranstaltungen querfinanzieren."
Zwar erhält das OKA jährlich Fördergelder der Stadt, doch die decken gerade mal die Fixkosten eines Monats.
Stadträtin Anja Apel (63, Linke) erwartet deshalb, dass die Stadt ihre Förderung erhöht: "Damit junge Menschen sichere Partys veranstalten können."
Auch der Verwaltung ist die Bedeutung des Clubs klar.


Das OKA wird "als einzigartige Location innerhalb der Dresdner Clubszene" angesehen, so ein Rathaussprecher.
Die Subventionen wurden mit 46.100 Euro im Vergleich zu 2021 und 2022 mehr als verdoppelt. Bis zum 19. Dezember soll der Stadtrat zudem über die Gelder für das Jahr 2024 entscheiden.
Jedoch: "Angesichts der Haushaltssperre kann mit weiteren Fördermitteln aus dem Haushalt des Amtes für Kultur und Denkmalschutz nicht gerechnet werden."
Titelfoto: Petra Hornig