Königspavillon im Dresdner Hauptbahnhof: Zieht endlich wieder Leben ins alte Kino ein?

Dresden - Einst ein beliebter Treffpunkt vieler Dresdner, fristet das alte Filmtheater vor dem Hauptbahnhof heute ein Schattendasein. Die letzte Vorstellung lief hier im Jahr 2000. Doch schon in drei Jahren könnte das ehemalige Kino wieder ein belebter Ort werden.

Bis zur Sanierung 2011 war das alte Filmtheater dem Verfall preisgegeben.
Bis zur Sanierung 2011 war das alte Filmtheater dem Verfall preisgegeben.  © imago/Maria Gänßler

Fördermittel des Bundes retteten den Bau zu Beginn der 2010er-Jahre vor dem Verfall. Der Königspavillon im Innern wurde umfassend saniert, dient seitdem als Zugang und Rettungsweg für die Gleise 12 bis 14 im Hauptbahnhof.

Eigentümerin ist die Deutsche Bahn. "Im hinteren Bereich befinden sich jetzt einige Büro- und Lagerräume", erklärte DB-Sprecher Jörg Bönisch auf Anfrage. Ob das Kino eines Tages zurückkehren könnte?

Nein, denn eine anderweitige Vermietung der Räumlichkeiten schließt die Bahn wegen Fördermittelrichtlinien aus. Jedoch: "Im Zusammenhang mit der Errichtung des Zentralen Omnibus-Bahnhofs wird auch der Königspavillon an Bedeutung gewinnen."

Lang ist es her: Das Kino war zu DDR-Zeiten eines der wichtigsten Dresdens

DB-Sprecher Jörg Bönisch.
DB-Sprecher Jörg Bönisch.  © Maik Börner

Bis Ende dieses Jahres sollen westlich des Wiener Platzes die Rohbauarbeiten für den Fernbusbahnhof beginnen. Klappt alles, dann strömen ab 2026 zahlreiche Zugreisende vom Hauptbahnhof durch die alte Empfangshalle des Filmtheaters zu den Busterminals.

Das Filmtheater war schon einmal Zentrum des Reisegeschehens. Die Empfangshalle mit separatem Eingang diente ab 1918 als Fahrkartenschalter. 1956 zog dann der Film ein. Mit 170 Plätzen war es zu DDR-Zeiten eines der wichtigsten Kinos der Stadt.

Hier liefen sowohl nationale als auch internationale Kassenschlager. Ältere Dresdner erinnern sich an harte Holzstühle, die nach umfangreicher Renovierung und der Wiedereröffnung 1987 durch Polstersessel ersetzt wurden.

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Nach dem Eigentümerwechsel in der Wendezeit folgte ein Jahrzehnt später das Aus für das Kino.

Titelfoto: Bildmontage: imago/Maria Gänßler/Maik Börner

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