Lärmbelästigung: Dresdner Kultur-Einrichtungen aus Altem Leipziger Bahnhof geschmissen!
Dresden - Mehrere Dresdner Kultureinrichtungen wurden aus den Räumlichkeiten des Alten Leipziger Bahnhofs in der Neustadt geschmissen.

"In den vergangenen Jahren haben wir als Grundstückseigentümerin des Alten Leipziger Bahnhofs unser Areal für verschiedene soziale und künstlerische Organisationen zur Verfügung gestellt. Bedauerlicherweise mussten wir feststellen, dass sich die Gesamtsituation auf dem Areal in den vergangenen Monaten deutlich verändert hat", erklärten die Eigentümer der "Globus Holding GmbH und Co. KG" gegenüber TAG24.
Als Folge von sich häufenden Anwohner-Beschwerden über Lärmbelästigung wurden nun dem Verein "Hanse 3 e.V", dem Sozialprojekt der "Ständigen Vertretung" sowie der alternativen Wohngemeinschaft "Wagenplatz" die Nutzungsgenehmigungen entzogen. Zudem könne seitens "Globus" die Verkehrssicherung in dem Areal an der Hansastraße 3 nicht mehr garantiert werden.
Der Verein "Hanse 3 e.V", der in den Räumlichkeiten unter anderem Proberäume für Musiker und Ateliers für Künstler bereitgestellt hatte, teilte bereits am Mittwoch mit, dass man zum 31. März ausziehen müsse. Der Verein bedauere den Schritt, betonte jedoch auch, wie wichtig ihnen "glückliche Nachbarn" seien.
Gegenüber "Globus" hege man dabei keinen Groll: "Wir als Hanse3 möchten an dieser Stelle Globus für die 10 Jahre guter Zusammenarbeit danken. Die Problematik auf dem Gelände haben wir erkannt, gesehen und versuchen damit umzugehen".
Eigentümer Globus: "Gesamtsituation auf dem Areal hat sich deutlich verändert"

Auch das Projekt der "Ständigen Vertretung", das einen Diskussionsraum für die Fortentwicklung des Geländes bieten wollte, muss aus dem Alten Leipziger Bahnhof weichen. Am Mittwoch erhielten sie die Nachricht seitens Globus, teilte Geschäftsführer Paul Elsner gegenüber TAG24 am Donnerstagabend mit.
Damit stehe das Projekt vor dem Aus: "Das Projekt hat den konkreten Ortsbezug zum Alten Leipziger Bahnhof und ist derzeit von diesem losgelöst nicht fortführbar", erklärte Elsner.
Seitens der "Ständigen Vertretung" hieß es, dass sich die Vorwürfe der Lärmbelästigung nicht gegen ihre Einrichtung richten würden und vielmehr ein "allgemeiner Grund" seien: "Von uns ging zu keinem Zeitpunkt eine Lärmbelästigung aus. Die Art unserer Aktivitäten hat keinen Lärm erzeugt", sagte Elsner zu TAG24.
Bereits im vergangenen September wurde der "Ständigen Vertretung" die schon einmal Nutzungsgenehmigung entzogen. Damals wollte Elsner bleiben und kündigte Gespräche mit "Globus" an.
Auf die Frage, wo die drei betroffenen Kultureinrichtungen künftig unterkommen könnten, erklärte eine Sprecherin der Stadt Dresden, dass man dazu "ad hoc keine Lösung" anbieten könne.
Erstmeldung vom 6. Februar, 20.17 Uhr. Zuletzt aktualisiert am 7. Februar, 17.03 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe