Michael Patrick Kelly im Haus der Presse: Hier hängt der Frieden an der großen Glocke

Dresden - Michael Patrick "Paddy" Kelly (44) wurde nicht nur als drittjüngstes Mitglied der Kelly Family bekannt. Der irisch-amerikanische Sänger engagiert sich seit Jahren auch als Friedensaktivist. Im Dresdner Haus der Presse hängt er das Thema jetzt wortwörtlich an die große Glocke.

Michael Patrick "Paddy" Kelly (44) bei der Ausstellung im Dresdner Haus der Presse an seiner Friedens-Glocke.
Michael Patrick "Paddy" Kelly (44) bei der Ausstellung im Dresdner Haus der Presse an seiner Friedens-Glocke.  © Steffen Füssel

Mehr als 150.000 Kirchenglocken waren während der Weltkriege für Waffen und Munition eingeschmolzen worden. Als Kelly das hörte, kam ihm die Idee, das Ganze umzukehren. Also suchte der Künstler, der in Bayern lebt und einige Jahre im Kloster verbrachte, Kriegsschrott.

Er kaufte von Sammlern Waffen, Granat- und Munitionsreste und ließ 2018 daraus eine Glocke gießen. Zum Klöppel wurde ein deutsches G3-Gewehr umfunktioniert. Neben einer Friedenstaube ziert das Geläut der Satz "You shall not kill" (auf Deutsch: Du sollst nicht töten).

"In einer Welt voller Aufruhr und Krieg warnt uns die Friedensglocke, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen", sagt Kelly. Er nimmt sie nicht nur auf seine Konzerte mit, wo sie eine Friedensminute einläutet.

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Auch in der Frauenkirche war die 800 Kilo schwere Glocke (genannt #PeaceBell) in den letzten Tagen ausgestellt, wurde in Andachten einbezogen.

Der Star stand am Haus der Presse für Selfies mit seinen Fans bereit.
Der Star stand am Haus der Presse für Selfies mit seinen Fans bereit.  © Steffen Füssel
Vorsichtig wurde das Geläut aus der Frauenkirche zum Haus der Presse transportiert.
Vorsichtig wurde das Geläut aus der Frauenkirche zum Haus der Presse transportiert.  © Steffen Füssel

Paddy Kelly macht geduldig Selfies mit Fans

In der Frauenkirche war die Friedens-Glocke in den vergangenen Tagen ausgestellt.
In der Frauenkirche war die Friedens-Glocke in den vergangenen Tagen ausgestellt.  © Steffen Füssel

Vier Männer hievten das Friedenssymbol am Sonntagnachmittag auf einen Transporter, brachten es zum Haus der Presse (Ostra-Allee). Dort wird die Glocke in einer Ausstellung mit begleitenden Bildern zu sehen sein.

Der Musiker machte mit einigen Fans vor Ort noch geduldig Selfies, sah sich dann die Schau an. "Mega", sagte er. "Dresden ist eine besondere Stadt für mich. Wir haben hier in den 90er-Jahren auf der Straße Musik gemacht."

Außerdem hatte sein Vater Dresden zehn Jahre nach Kriegsende besucht. Er sei vom Anblick der Ruinen erschüttert gewesen, habe geweint, so "Paddy".

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Die Ausstellung öffnet ab Montag bis 29. Mai täglich von 10 bis 18 Uhr. Eintritt 3/2 Euro.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel

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