Offene Ateliers: Hier könnt Ihr Künstlern bei der Arbeit zuschauen

Dresden - Kunst ist nicht jedermanns Sache. Doch am Sonntag, zum Tag des offenen Ateliers, kann man sich anschauen, wo und wie Kunst in Dresden entsteht. Mehr als 80 Künstler öffnen ihre Werkstätten zwischen 10 und 18 Uhr, laden damit zu Gespräch und Austausch.

Peggy Berger (54) in ihrem Atelier im Pieschener Zentralwerk (Zugang über den Innenhof).  © Thomas Türpe

Darunter Peggy Berger (54), die seit neun Jahren in ihrem großzügigen Atelier im Pieschener Zentralwerk arbeitet.

Die gebürtige Dresdnerin absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Porzellanmalerin, studierte dann an der Hochschule für bildende Künste Malerei.

"Mal ist es ein Aktbild, mal Architektur oder auch mal Gemüse. Ich male Körper, die mir vor die Linse kommen", beschreibt die Künstlerin lachend die Auswahl ihrer Motive.

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Zudem bietet sie Malkurse an, in denen sie ihren "abstrakten Realismus" vermittelt.

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Auch der Porzellanmalerei ist Peggy Berger treu geblieben.  © Thomas Türpe

Werkstatt ist Rückzugsort für Bildhauer Carsten Bürger

Bis die Puppen zurückschauen: Carsten Bürger zwischen seinen Theaterpuppen.  © Thomas Türpe

Manchen Eltern werden Götter- oder Ritterfiguren auf hiesigen Spielplätzen aufgefallen sein. Sie stammen aus der Werkstatt des Bildhauers Carsten Bürger (53), die im Industriegebiet (An der Schleife) zu finden ist.

Seit 2013 entwirft und baut Bürger hier seine Werke, die von Miniaturen über Theaterpuppen bis hin zu meterhohen Steinengeln reichen.

Bevor er allerdings mit Schnitzmesser, Axt oder Kettensäge zu Werke geht, denkt er in Ruhe nach: "Meine Werkstatt bietet mir den wichtigen Rückzugsort dafür." Ein wichtiger Moment während seiner Arbeit sei es, "wenn die Figuren beginnen zurückzuschauen".

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Kunst und Handwerk gehören bei Carsten Bürger (53) zusammen.  © Thomas Türpe
Arbeitet meistens mit Acryl: Annette von Bodecker (60).  © Thomas Türpe

Blasewitzer Künstlerin malt "für das innere Kind"

Auch im Blasewitzer Atelier an der Winterbergstraße (Eingang Behrischstraße) ist am Sonntag die Tür zum Gespräch geöffnet.  © Thomas Türpe

Annette von Bodecker (60) studierte Illustration und Buchgestaltung in Leipzig, lebt und arbeitet seit über 20 Jahren in Dresden.

In ihrem Blasewitzer Atelier (Wittenberger Straße 108) sucht sie mit ihren Bildern "die Verbindung zu den Kulturen der Vergangenheit". Wichtiger als das, was uns trennt, sei, was uns verbindet, behauptet die Künstlerin.

So wirken ihre Gemälde und Zeichnungen auch stets fröhlich, auf beste Weise naiv: "Kinder bringen Farbe ins Leben. Ich male für das innere Kind", strahlt sie und freut sich auf Besuch von interessierten Gästen am Sonntag.

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Alle Teilnehmer: atelierverzeichnis.de/offene-ateliers

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