Plötzlich entschieden: So wird das neue Narrenhäusel aussehen!

Dresden - Das kam überraschend! Der Bauausschuss hat plötzlich entschieden, wie das Narrenhäusel nach dem Wiederaufbau aussehen soll. Dabei stand das Thema eigentlich gar nicht auf der Tagesordnung.

Nach diesem Entwurf von Martin Trux soll das Narrenhäusel wieder aufgebaut werden.
Nach diesem Entwurf von Martin Trux soll das Narrenhäusel wieder aufgebaut werden.  © Wettbewerbsbeitrag Martin Trux, Trux Architekten Dresden / Visualisierung: Andreas Hummel, arte4d

Nach einer lebhaften Diskussion steht nun fest: Es wird ein barockes Palais. Damit stellte sich das Gremium gegen die Stadtverwaltung.

Die plädierte dafür, die Sitzung der Gestaltungskommission Ende des Monats abzuwarten, die sich ausführlich mit dem Thema beschäftigen wollte. 

Auch der barocke Entwurf stieß auf wenig Gegenliebe. "Wir heben Hofnarr Fröhlich in den Adelsstand. Das finde ich schwierig", sagte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (43, Grüne). 

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Augusts Hofnarr Joseph Fröhlich (1694-1757) durfte sein Wohnhaus vor gut 300 Jahren nämlich nicht als barockes Palais bauen, weil er kein Adliger war. Er tat es trotzdem, konnte aber den Ostflügel wegen unklarer Grundstücksverhältnisse nicht fertigstellen.

"Die barocke ist die ehrlichere Variante", sagt Architekt Martin Trux (57), für dessen Entwurf sich der Ausschuss entschieden hat. Die späteren Umbauten hätten dem Narrenhäusel nicht gut getan, sondern es verunstaltet. 

"Wenn es wieder aufgebaut wird, dann im Sinne von Fröhlich."

Das Grundstück an der Augustusbrücke wurde im Januar von Bauunternehmer Frank Wießner gekauft.
Das Grundstück an der Augustusbrücke wurde im Januar von Bauunternehmer Frank Wießner gekauft.  © Holm Helis

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