Technik-Panne im Staatsschauspiel Dresden: Besucher müssen früher nach Hause
Dresden - Teils uralte Bühnentechnik hat den Besuchern des Staatsschauspiels Dresden am Montagabend einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Die erste Hälfte der Aufführung des eigentlich dreistündigen Stücks "Bauern, Bonzen und Bomben" neigte sich gerade dem Ende zu, da trat eine Sprecherin des Schauspielhauses auf die Bühne und läutete laut Augenzeugenbericht eine unplanmäßige Pause aufgrund technischer Probleme ein.
Kurze Zeit später wurde die Inszenierung des gleichnamigen Romans (1931) von Hans Fallada (†53) gänzlich abgebrochen, die Besucher wurden wortwörtlich mit einem offenen Ende nach Hause geschickt. Doch woran haperte es genau?
Franziska Blech, Pressesprecherin des Dresdner Staatsschauspiels, erklärte gegenüber TAG24 am Dienstag, dass "Probleme mit der Verriegelung der Hubpodien" für den frühzeitigen Abbruch verantwortlich gewesen seien: "Dies führte zu einer Schiefstellung der Drehscheibe, wodurch die Sicherheit der Darstellenden auf der Bühne nicht mehr gewährleistet werden konnte."
Man habe noch versucht, das Problem vor Ort zu beheben, jedoch ohne Erfolg. Während gegenwärtig eine detaillierte Fehleranalyse durchgeführt werde, verwies Blech auf das fortgeschrittene Alter der eingesetzten Technik: "Die technischen Anlagen im Schauspielhaus sind zum Teil 110 Jahre alt und funktionieren in der Regel problemfrei."

Hydraulik versagt bei Aufführung von "Bauern, Bonzen und Bomben"

Dieses hohe Technik-Alter sei besonders bei einem Stück wie "Bauern, Bonzen und Bomben" - dass einen "riesigen technischen Aufwand" erfordere - eine Herausforderung: "Die Hebebühnen sind bei dem Stück ständig im Einsatz."
Die betroffenen Zuschauer seien allesamt am Dienstagmorgen durch den Vertrieb des Staatsschauspiels Dresden kontaktiert worden, versicherte Blech.
Ihnen habe man drei Optionen als Entschädigung angeboten: Umtausch in eine Ersatzvorstellung, Umtausch in einen Gutschein oder eine Rückerstattung.
Dass aufgrund der Technik eine Aufführung abgebrochen werden musste, sei laut Blech übrigens seit vielen Jahren nicht mehr vorgekommen.
Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa, Sebastian Hoppe