Trotz unzähliger Anfragen: Ausverkauf im DDR-Museum in Dresden gestoppt

Dresden - Ausverkauf gestoppt! Ob Hellerauer Schrankwand, Fernseher aus Staßfurt oder Trabi aus Zwickau - die mehr als 50.000 Exponate des DDR-Museums im Simmel-Markt am Albertplatz werden nicht mehr einzeln oder in Gruppen veräußert.

In den ersten Jahren konnte sich Peter Simmel (63) nicht nur über das Pionierhalstuch, sondern auch über rund 80.000 Besucher jährlich freuen.
In den ersten Jahren konnte sich Peter Simmel (63) nicht nur über das Pionierhalstuch, sondern auch über rund 80.000 Besucher jährlich freuen.  © Norbert Neumann

Entsprechende Angebote wurden von der Internetseite des Museums gelöscht. Denn wenn alles klappt, kann die Sammlung im Ganzen erhalten werden.

"Wir haben den Einzelverkauf abgesagt. Obwohl wir rund tausend Nachfragen hatten, war es doch Ziel, die komplette Sammlung zu erhalten", so Inhaber Peter Simmel (63).

Der Supermarkt-Chef hatte 2017 die damalige Ausstellung in Radebeul vor der Insolvenz gerettet und ihr auf rund 1500 Quadratmetern am Albertplatz ein neues Zuhause (Umbaukosten 300.000 Euro) gegeben.

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Ein eklatanter Besuchereinbruch bei steigenden Kosten führte zum Entschluss, das Museum Ende Mai zu schließen.

Räumung wird teuer

Projektleiterin Gabi Reißig (60) betreute das DDR-Museum...
Projektleiterin Gabi Reißig (60) betreute das DDR-Museum...  © Norbert Neumann
...am Albertplatz seit der Eröffnung 2017.
...am Albertplatz seit der Eröffnung 2017.  © Norbert Neumann

"Nun gibt es aber zwei ernsthafte Interessenten aus Dresden und Umgebung", freut sich Simmel. "Zum einen handelt es sich um einen Interessenten aus dem kommunalen Bereich, zum anderen um einen Privatsammler."

Details will Simmel erst verraten, wenn der Verkauf unterzeichnet ist.

Bis Anfang Oktober soll das Museum geräumt werden. Mit erheblichem Kostenaufwand: "Um die Fahrzeuge aus dem Museum zu bekommen, muss die Glasfassade entfernt werden. Das allein kostet 20.000 Euro."

Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann

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