Vor 80 Jahren gegründet: Landesbühnen Sachsen feiern Jubiläum
Radebeul - Die Landesbühnen Sachsen setzen in der neuen Spielzeit auf ein vielfältiges Programm mit 24 Premieren. Den feierlichen Rahmen setzt das 80-jährige Jubiläum des Theaters.
Zum Jubiläum wird am 27. September eine Sonderausstellung eröffnet, die die Geschichte des Theaters lebendig werden lässt.
Die Schau umfasst unter anderem persönliche Erinnerungen aus dem Publikum, ausgewählte Kostüme oder bislang unveröffentlichte Entwürfe und Stücke aus dem Fundus. Ergänzt wird das Ausstellungsprogramm durch geführte Rundgänge, künstlerische Beiträge und eine Aftershowparty mit Livemusik.
"80 Jahre Landesbühnen zeigen, wie Theater über Jahrzehnte hinweg gesellschaftliche Veränderungen begleitet, kommentiert und mitgestaltet hat", so Intendant Manuel Schöbel (65). Der Theaterchef kündigt an, dass in der neuen Spielzeit mit hochaktuellen Stoffen und partizipativen Formaten lebendige Orte in Sachsen geschaffen werden sollen.
Die Landesbühnen setzen auch auf internationale Kooperationen. Ein Beispiel hierfür ist das Erasmus+-Projekt "Across the River", das in Partnerschaft mit vier anderen europäischen Theatern durchgeführt wird: Ab Herbst 2025 werden sich in Forli (Italien), Palmela (Portugal), Radebeul und weiteren Städten junge Menschen mit dem Thema "Grenzen überwinden" auseinandersetzen. Das Projekt soll den interkulturellen Austausch fördern und Perspektiven eröffnen.
Landesbühnen Sachsen planen mit 24 Premieren für die kommende Spielzeit
Die 24 Premieren der Spielzeit verteilen sich auf die vier Sparten Schauspiel, Musiktheater, Figurentheater, Ballett.
Da steht eine Neuproduktion von Mozarts "Zauberflöte" an, Lessings selten gespieltes Trauerspiel "Philotas" oder Bizets "Carmen" und Ravels "Boléro" als zweiteiliger Tanzabend oder das Kinderstück "DR3I" als Figurentheater. Gerd Natschinskis Musical "Mein Freund Bunbury" ist angesagt oder die Theaterfassung des Films "Solo Sunny", andere Höhepunkte sind das Schauspiel "Orson Welles probt Moby Dick", das Multimedia-Stück "Die Blutgräfin" oder das Tanztheater "Tausendundeine getanzte Nacht".
Relativ zu Beginn der Saison, mit Premieren am 17. und 18. Oktober, kommt Shakespeares "Hamlet" in einem groß angelegten Projekt zu Ehren. Bevor das Originalstück auf die Bühne geht, ist Heiner Müllers "Die Hamletmaschine" zu erleben. Beiden vorgeschaltet ist das interaktive Projekt "Mein Hamlet - Dein Hamlet". Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich aktiv mit Shakespeares Tragödie auseinanderzusetzen – durch eigene Texte, Spielszenen, Diskussionen oder performative Beiträge. Dadurch soll "Hamlet" zu einem gemeinsamen Erlebnis werden und nicht allein zu einem klassischen Theaterabend.
Mitverantwortlich für alles ist der neue Chefdramaturg Johannes Frohnsdorf. Die Landesbühnen stünden für Vielseitigkeit, was die Inhalte wie die Spielorte vom Stammhaus in Radebeul bis zur Kulturfabrik in Hoyerswerda, von Bad Elster bis zur Felsenbühne Rathen betreffe, sagt er: "Wir machen Theater abseits der urbanen Zentren. Unsere Arbeit zielt auf gut gemachte Unterhaltung genauso wie auf künstlerische Auseinandersetzung mit drängenden Fragen unserer Zeit."
Titelfoto: Nataliya Schmidt
