Wer geht bei dieser Hitze eigentlich in die Sauna?
Dresden - Bei den hochsommerlichen Temperaturen kühlen sich viele Dresdner im Freibad ab, suchen sich draußen ein Plätzchen im Schatten oder verkriechen sich zu Hause im kühlsten Zimmer. Doch manchen reicht die Affenhitze offenbar nicht...

Mehr als 30 Grad zeigt das Außenthermometer in der Spalandschaft "Die Sauna" an der Dohnaer Straße am Sonntag an, der Schweiß läuft in Strömen. "Das kommt mir kühl vor", sagt Bernd Judefeind (71) schmunzelnd.
Der Dresdner Senior verbrachte gerade 10 bis 15 Minuten in der finnischen Sauna bei 90 Grad. Bis zu sechs solcher Gänge wird er bis zum Abend noch machen - genauso wie über ein Dutzend weiterer Stammgäste. "Wir kommen jeden Sonntag, egal wie das Wetter ist!"
Und das hat sogar Vorteile, sagen die Sauna-Fans. "Ich komme viel besser mit der sommerlichen Hitze klar, empfinde sie nicht mehr als unangenehm", sagt Stephan Walde (52). Und Jeanette Westphal (50) erkältet sich kaum noch: "Die regelmäßigen Sauna-Gänge härten ab."


Anfänger sollten kühlere Temperaturen abwarten

Um sich zwischen den Schwitz-Runden zu erfrischen, genießen vor allem die Herren das ein oder andere kühle Bierchen im schönen Garten mit Kneippbecken.
"Das schwitzen wir ja wieder raus", betonen sie. Aber auch Wasser oder Apfelschorle sind beliebt: "Manche Gäste trinken schon mal sechs Liter, wenn sie den Tag hier sind", sagt Mitarbeiterin Kerstin Barth (55), die auch den Aufguss bereitet.
Und was sagen Bekannte zu den Sommerhitze-Saunierern? "Die reagieren meist erstaunt. Manche verstört, andere verständnisvoll", so Judefeind. "Aber wir können es nur empfehlen."
Wer noch nicht so viel Erfahrung in der Sauna gesammelt hat, sollte es jedoch lieber vorsichtiger angehen und etwas kühlere Tage abwarten, raten Gesundheitsexperten. Durch die Hitze fährt der Körper runter und der Saunagang belastet das Herz-Kreislaufsystem zusätzlich.
Das passt ja: Die kommenden Tage werden mit Höchstwerten um 25 Grad wieder etwas "frischer".
Titelfoto: Petra Hornig